MGM
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Ian Fleming, der Autor der
James Bond Spionage-Romane, wusste etwas von der Verschwörung und baute als
Hinweis darauf die Szene mit der Mondoberflächen-Kulisse in den
James-Bond-Film Diamantenfieber ein. [David Percy]
Das wäre schon eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass
Fleming tot war, als Diamantenfieber produziert wurde. Er starb im
August 1964. Diamantenfieber erschien im Dezember 1971, das Drehbuch
wurde im Verlauf des Vorjahres geschrieben.
Ian Fleming hätte kaum so eine Enthüllung in den Roman
Diamantenfieber (1956) einbauen können, zumindest nicht mit der
Mondlandungsverschwörung dabei im Sinn. Präsident John F. Kennedy rief
den Wettlauf zum Mond nicht vor 1961 aus. Und wie wir zeigen werden,
hatte Fleming mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts
mit der Filmversion dieses Buchs zu tun.
Die Bearbeitung der Bond-Romane für die Leinwand ist nicht ganz
unkompliziert. Fleming selbst hatte sich Anfang der 60er Jahre in die
Nesseln gesetzt, indem er den Roman Feuerball nach einem Drehbuch
schrieb, das er zusammen mit Kevin McClory und einigen Anderen als
Gemeinschaftsarbeit verfasst hatte. Fleming gab keinen seiner Kollegen
als Quelle an.
Während Fleming und seine Kollegen vor Gericht um die Urheberschaft
und die Filmrechte für Feuerball stritten, arbeiteten Albert Broccoli
und Harry Saltzman daran, eine Serie von Spielfilmen zu schreiben und zu
finanzieren, die auf den Bond-Romanen basieren und mit Feuerball
anfangen sollte. Sie engagierten den Autor Richard Maibaum um ein
Drehbuch für Feuerball zu schreiben, ohne von Fleming oder
dessen Kollegen die Genehmigung dazu eingeholt zu haben. Broccoli und
Saltzman stoppten letztendlich die Produktion von Feuerball wegen
der unklaren Rechtslage.
Broccoli erhielt eindeutige Produktionsrechte für den Rest der Serie,
wobei Feuerball explizit ausgeschlossen wurde und ließ Maibaum
ein Skript für Dr. No erarbeiten. Das Fiasko das folgte, drehte
sich um den Einsatz der Organisation SPECTRE. SPECTRE war von
Fleming und McClory für das Feuerball-Drehbuch erdacht worden,
und Fleming baute SPECTRE in den Roman ein. Aber sie tritt in keinem
der anderen Romane von Fleming in Erscheinung. Trotzdem ließ Maibaum
SPECTRE in fünf der Bond-Drehbücher auftauchen, die er für Broccoli
schrieb.
Richard Maibaum hat alle Drehbücher der Bond-Reihe geschrieben oder
war bei ihnen als Co-Autor tätig (eine Einigung mit McClory,
Feuerball betreffend, wurde letztendlich erreicht. McClory wurde
sowohl als Autor als auch in der Produktion genannt). Maibaums Adaptionen
sind ausgesprochen liberal. Fleming arbeitete nie mit Maibaum zusammen an
einem der Drehbücher, die vor seinem Tod geschrieben wurde, außer, das er
das Rohmaterial für Feuerball lieferte.
In einigen Kreisen gelten Broccoli, Saltzman und Maibaum als
Piraten der Bond-Stories. Rechtsstreitigkeiten darüber werden zur Zeit
vor US-Gerichten verhandelt.
ARTISAN ENTERTAINMENT
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Der Spielfilm
Unternehmen Capricorn von 1978 bewies, wie plausibel eine
gefälschte NASA-Mission ist.
Ein Hollywood-Film kann eine Menge Dinge tun, weil der Autor alle
Charaktere kontrolliert. Er schreibt einfach, dass die Personen im
Film auf die Fälschung hereinfallen, und die Schauspieler, die diese
Personen darstellen, spielen dann, dass sie darauf hereinfallen.
So einfach ist das. Es ist Fiktion, keine Dokumentation.
Obwohl der Autor/Regisseur Peter Hyams einige Techniken anspricht, die
eingesetzt werden könnten, um eine Fälschung durchzuführen, untersucht er
nicht umfassend, was dafür in der realen Welt notwendig wäre. Das muss
er nicht. Er erzählt eine Geschichte. Er muss nur die Charaktere, die
seiner Kontrolle unterliegen, täuschen. Beispielsweise werden die Stimmen
der Astronauten aus dem Raumschiff gefälscht, indem man Aufzeichnungen
benutzt, die während der Simulationen gemacht wurden. Das würde nur so lange
gut gehen, bis jemand eine Frage stellt, die nicht während der Simulationen
erwähnt wurde. Es ist reicht aus, um seine Zweifel für einen Spielfilm in
in den Hintergrund treten zu lassen, aber es reicht nicht aus, um es im
wahren Leben wieder und wieder einzusetzen.
Das Unternehmen Capricorn Szenario funktioniert, weil es eine
Fälschung ist, die in einer Umgebung, die von Hyams erfunden und
kontrolliert wurde, stattfindet.
Das Filmmaterial von der
Marsoberfläche in Unternehmen Capricorn ähnelt verdächtig dem
Filmmaterial der NASA von der Mondoberfläche.
Das könnte daran liegen, dass Hyams mehrere Stunden Apollo-Videomaterial
als Grundlage benutzte. Es macht weder das Apollo-Material weniger
glaubwürdig noch das von Hyams glaubwürdiger. In einer Szene sehen wir
eine angebliche Videoübertragung vom Mars, die den gerade angekommenen
Lander aus einiger Entfernung und die Astronauten noch darin zeigt.
Wer hat die Kamera aufgestellt? Wenn die Astronauten noch nicht ausgestiegen
sind, dann müsste die Kamera auf der MESA oder im Raumschiff sein, und nicht
in einiger Entfernung, perfekt ausgerichtet und scharfgestellt.
Die angeblich so scharfäugigen Verschwörungstheoretiker, die behaupten,
auch noch die winzigsten Anomalien in Apollo-Videos ausmachen zu können,
haben dies offensichtlich übersehen. Anscheinend ist es schwerer, eine
Fälschung durchzuführen, als sogar Peter Hyams glaubt. Er kann eine
plausible Fälschung keine zwei Stunden durchhalten, von dreißig Jahren
ganz zu schweigen.
WARNER HOME VIDEO
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Stanley Kubricks
Meisterwerk 2001: Odyssee im Weltall zeigte, dass überzeugende
Spezialeffekte im Jahre 1968 möglich waren und dass akkurate
Darstellungen der Weltraumfahrt in Filmstudios realisiert werden
konnte.
Es ist Geschmackssache, ob man meint, die Effekte in 2001
seien glaubwürdig und akkurat. Mich persönlich haben sie nicht getäuscht:
ich würde nicht glauben, dass sie wirklich im Weltraum entstanden sind.
Hier wird die Katze aus dem Sack gelassen:
- Es gibt zu viele Patzer. In diversen Szenen kann man
erkennen, dass es sich um einen im Studio gedrehten Film handelt.
Man sieht die Ränder von Bühnenaufbauten, Flugdrähte, Reflexionen
der Filmausrüstung, Rückprojektionen, etc. Solche Unzulänglichkeiten
tauchen in jedem Spielfilm auf, so sehr sich die Filmemacher auch
bemühen. Kubrick hatte mehrere Monate und ein großes Budget zur
Verfügung, um etwas auf die Beine zu stellen, was schließlich
nur zweieinhalb Stunden Endprodukt ergab, und es beinhaltete immer
noch Fehler. Das Apollo-Programm brachte zehnmal soviel Filmmaterial
(ohne Schnitte!) hervor, das keine offensichtlichen Fehler enthält.
- Die Astronomie stimmt nicht. Die Ausblicke von der Erde zum Mond
und von der Mondoberfläche zur Erde passen nicht zusammen. Beispielsweise
steht die Erde von Clavius aus betrachtet hoch am Mondhimmel: sie sollte
aber tief über dem Horizont sein. Die Phase der Erde ändert sich radikal
zwischen den Szenen.
- Die Aufnahmen stimmen nicht. Wie in jedem Weltraum-Film sieht
man in 2001 in allen Weltraumszenen Sternenfelder, die sich
bewegen gleichzeitig mit Objekten, die von der Sonne beleuchtet werden.
Man kann nicht beide gleichzeitig mit den gleichen Kameraeinstellungen
aufnehmen. Und selbst wenn man eine magische Kamera hätte, die dies
könnte, sollten sich die Sterne nicht bewegen.
- Der Antrieb stimmt nicht. Als Dr. Floyds Mondtransporter
landet, wirbelt der Staub auf, wie er es in einer Atmosphäre tun würde,
weil er in einer Atmosphäre gefilmt wurde. Der Staub würde sich in
einem Vakuum auch bewegen, aber er würde eher in flachen Bahnen fliegen
und schnell dispergieren. Als Dave Bowman die Notausstiegsluke der
Kapsel absprengt, um wieder in die Luftschleuse zu gelangen, bleibt die
Kapsel wo sie ist. Sie sollte von der Kraft der ausströmenden Luft
vom Schiff weggetrieben werden.
- Die Szenen in der Schwerelosigkeit stimmen nicht. Als Dr.
Floyd in den Orbit aufsteigt, trinkt er etwas mit einem Strohhalm und
die Flüssigkeit sinkt wieder zurück in den Behälter, als er aufhört.
Natürlich könnte dies ein Vakuumeffekt sein, aber es entspricht nicht
dem, wie man gegenwärtig in der Schwerelosigkeit trinkt. In diversen
Szenen kann man sehen, wie sich angeblich schwerelose Personen so
bewegen, als gäbe es Gravitation -- trotz ihrer "Haftsohlen":
- Der Pan-Am-Kapitän beugt sich über Dr. Floyds Sitz, so wie es ein
Mensch in normaler Schwerkraft tun würde, um sein Körpergewicht auf
der Sitzlehne abzustützen. So ein Abstützen geschieht instinktiv bei
normaler Schwerkraft, aber in Schwerelosigkeit wäre es unbequem und
unnatürlich.
- Dr. Floyds Tablett steigt von seinem Schoss auf -- vermutlich weil
Dr. Floyd vergessen hat, es zu sichern. Was hat es veranlasst, spontan
herumzuschweben? Warum schwingt es von Seite zu Seite? Und warum
stoppt es aus keinem ersichtlichen Grund einen Sekundenbruchteil
bevor Dr. Floyd danach greift? Bei dieser Art filmischer Freiheit
schreit Newton "Schwindel!".
- Die Szenen in niedriger Schwerkraft stimmen nicht.
Der Boden der Raumstation krümmt sich korrekt aufwärts, um die Innenseite
eines Torus zu zeigen, der sich dreht um künstliche Schwerkraft zu
erzeugen. Aber wenn die Charaktere sich darin herumbewegen, bleiben sie
im Verhältnis zum Bildausschnitt vertikal. Stattdessen sollten sie sich
eigentlich senkrecht zum Winkel des Fußbodens, auf dem sie stehen, neigen.
Es gibt zahlreiche Szenen, die angeblich auf der Mondoberfläche stattfinden,
aber man sieht keine Anzeichen verringerter Schwerkraft. Die Charaktere
bewegen sich so, wie sie es auf der Erde tun würden.
- Die Mondlandschaft stimmt nicht. Kubrick zeigt uns
scharfkantige Berge, obwohl auf hochauflösenden Nahaufnahmen von
Lunar Orbiter 2 (1966) die abgerundeten Formen, die wir von den
Apollo-Fotos kennen, zu sehen waren.
Wieder behaupten die Verschwörungstheoretiker, in der Lage zu sein,
winzige obskure Anomalien in Apollo-Fotos und -Videos entdeckten zu
können, aber sie scheinen es nicht zu schaffen, dies auch mit ihren
eigenen Beweisen zu tun. Aber der wichtige Punkt ist das Argument der
Verschwörungstheoretiker, dass die NASA es tun konnte, weil Kubrick
es konnte. Wie wir gesehen haben, konnte Kubrick es nicht.
Er kann keine wirklich glaubhafte "Fälschung" aufbauen und für zwei
Stunden durchhalten. Auch die Spezialeffekte sind nicht überzeugend
genug, um aufmerksame Zuschauer glauben zu machen, sie würden
tatsächlich den Weltraum oder Mondlandschaften zeigen.
Aber es gibt tatsächlich
Beweise -- historische Berichte -- dafür, dass Kubrick mit der NASA
zusammenarbeitete, um das Filmmaterial zu fälschen.
Viele Verschwörungstheoretiker, allen voran Clyde Lewis, verweisen
auf einen Artikel, der im Internet kursiert
und angeblich detailliert die Art und Weise beschreibt, wie Kubrick die
Mondlandungen fälschte. Aber dieser Artikel ist offensichtlich als Witz
gemeint, was man auch bemerkt, wenn man ihn aufmerksam liest.
Stanley Kubricks und
Peter Hyams' Budgets waren sehr klein, verglichen mit dem der NASA.
Mit 40 Milliarden Dollar und professionellen Physikern, die die Fehler
korrigieren, hätten diese Regisseure die Effekte wesentlich überzeugender
machen können.
Wenn das so ist, dann sind die angebliche Genialität von 2001:
Odyssee im Weltall und Kubrick irrelevant. Das Argument lautete, dass
Kubrick ein so brillianter Filmemacher war, dass er eine überzeugende
Fälschung abliefern konnte. Aber wenn Kubrick dafür die Hilfe von
Fachberatern brauchte, dann wären diese Berater (und nicht Kubrick)
die wahren Genies dahinter gewesen. Die Verschwörungstheoretiker
spekulieren wieder nur darüber, was man mit beinahe grenzenlosen
Ressourcen tun könnte. Der nachweisliche Stand der Technik im
Jahre 1968 -- beeindruckend, aber nicht überzeugend -- hat damit nicht
wirklich viel zu tun.
Und es hatte auch nicht wirklich viel mit dem Budget zu tun.
Die Probleme in 2001: Odyssee im Weltall und Unternehmen
Capricorn hatten mehr mit der Entscheidung darüber zu tun, welche
Effekte man darstellen wollte, als mit dem Versuch, gute Effekte
auszuprobieren und dabei zu scheitern. Mehr Geld hätte die Qualität der
Effekte verbessert, aber nicht, wie nahe sie am realen Leben sind.
Egal, wieviel Geld man dafür ausgibt, ein realistisches Sternenfeld
darzustellen, es ändert nichts daran, dass man keines sehen sollte --
und noch weniger eines, das sich bewegt. Die Patzer haben auch mit
grundlegenden Techniken des Filmemachens zu tun, etwas, das Kubrick
schon vorher gewusst haben sollte und bei dem Physiker ihm wahrscheinlich
auch nicht unbedingt weiterhelfen könnten.
Man betrachte zum Vergleich einmal Silent Running. Kubrick
hatte ein Budget von 10 Millionen Dollar für 2001: Odyssee im
Weltall zur Verfügung, während Douglas Trumbulls Silent
Running für ein Zehntel der Kosten gedreht wurde. Trumbull produzierte
die Spezialeffekte für beide Filme. Silent Running ist weniger
ehrgeizig als Kubricks Meisterwerk, aber er erreicht ein höheres Maß an
Konsistenz und Glaubwürdigkeit. Das Budget zu erhöhen, steigert also nicht
automatisch die Qualität und und Konsistenz des Endprodukts.
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