Dies ist eine Antwort auf den neuesten Artikel der Dark Moon-Autoren Mary Bennett
und David Percy (im Folgenden "die Autoren"), der auf ihrer Website erschienen ist.
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Abb. 1 -Das Einbandfoto der Taschenbuchausgabe
von Dark Moon.
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Während neu entstehende
pro-Apollo-Webseiten oft voneinander abweichende Antworten auf jede beliebige
Frage präsentieren, wurde das grundlegende Thema von Dark Moon
bemerkenswerterweise von ihnen praktisch ignoriert.
Man muss die übergreifende These eines Buches nicht ablehnen, um
Einwände gegen einzelne Punkte darin zu haben. Im Gegensatz zu den Autoren
ziehen wir es vor, uns zu den Gebieten zu äußern, auf denen wir
Fachwissen besitzen. Der vollständige Titel Dark Moon: Apollo and the
Whistle-Blowers [etwa "Dark Moon: Apollo und die Informanten"] und das
Apollo-Thema des Einbandfotos (Abb. 1) deuten an, dass die Theorie der
Autoren darüber, wie die Apollo-Dokumentation gefälscht worden
sein könnte, ein wichtiger Bestandteil des Buches ist, und auf diesen
Bestandteil haben wir uns bis jetzt konzentriert.
Nichtsdestoweniger geht Dark Moon, in Ermangelung eines besseren
Ausdrucks, quer durch den Gemüsegarten. Es stützt sich auf diverse
kontroverse Themen und vermutet Verbindungen von ihnen zu Apollo und dem
amerikanischen Raumfahrtprogramm. Wir schlagen einen Titel analog zu
Dark Moon: Alle Verschwörungstheorien der Welt in einem Buch
zusammengefasst vor. Um jede Theorie anzusprechen, die in dem Buch
angeschnitten wird, hätten wir eine Webseite vorlegen müssen, die
genauso langatmig, unzusammenhängend und lückenhaft wie
Dark Moon ist. Wir ziehen es vor, unsere Anstrengungen auf die
Apollo-Missionen und -Dokumentation zu konzentrieren, weil wir uns auf diesem
Gebiet am besten auskennen.
Unsere Beobachtungen und
Erörterungen, die die offensichtlichen Anomalien der Apollo-Dokumentation
betreffen, sind nur der Auftakt unserer Untersuchungen über die
Hauptgründe für solch hastige Versuche, in den Weltraum zu
gelangen.
Wenn aber die Fälschung der Mond-Aufzeichnungen eine Prämisse
solch einer Auseinandersetzung ist, müssen ernsthafte Fragen, die die
Prämisse untergraben, entsprechend auch die Schlussfolgerung aushöhlen.
Wenn die Apollo-Aufzeichnungen nicht gefälscht wurden, wie es die
Autoren annehmen, dann ist ihre Erklärung, warum sie gefälscht wurden,
rein akademisch.
Es ist enttäuschend, dass Bennett und Percy sich lautstark darüber
äußern, was Clavius und verwandte Webseiten nicht angesprochen
haben, aber sich über die ernsthaften Fragen und Widerlegungen, die wir
im Laufe der letzten zwei Jahre vorgelegt haben, hauptsächlich ausschweigen.
Tatsächlich lautet ihre Antwort regelmäßig:
"Alles, was wir zu diesem Thema zu sagen haben, findet sich in unserem Buch
und unserem Video."
"Man muss sowohl unser Buch als auch unser Video kaufen, um unsere Argumente
zu verstehen."
Man beachte, wie diese regelmäßigen Antworten sich um das zentrale
Thema drehen, man solle ihre Produkte erwerben.
Ferner hat Aulis.com zwei verschiedene
Mechanismen ausprobiert und wieder
verworfen, um Reaktionen von Lesern zu erhalten und darauf zu antworten.
Diese Mechanismen wurden verdächtigerweise genau in dem Moment
eingestellt, als Leser begannen, "unbequeme" Fragen zu stellen. Die Autoren
tun nicht gut daran, die "unfertige" Natur der Antworten ihrer Kritiker
herauszustellen, nachdem sie sich um ihre eigene Verantwortung so auffällig
gedrückt haben. Wir beabsichtigen, alle Apollo-Argumente der Autoren
anzusprechen, während die Autoren nicht willens erscheinen, auf
viele der Einwände ihrer Kritiker einzugehen.
Die Autoren benötigten fünf Jahre Ganztagsarbeit, um ihre
Werke fertigzustellen. Es ist davon auszugehen, dass es einige Jahre brauchen
wird, auf all ihre Untersuchungsergebnisse einzugehen, insbesondere, da der
notwendige Rechercheaufwand für eine Widerlegung generell den Aufwand um
einige Faktoren übersteigt, der ausreicht, um Spekulationen glaubwürdig
erscheinen zu lassen.
Nachdem wir in der Diskussion
über die Echtheit der Apollo-Aufzeichnungen große Mengen
Mail aus beiden Lagern erhalten haben, sympathisieren wir mit unseren
Lesern, die nicht genügend Hintergrundwissen haben, um die Reaktionen
der pro-Apollo-Lobby beurteilen zu können.
Das ist fehlgeleitete Sympathie, denn die Autoren verfügen selbst
nicht über genügend Hintergrundwissen, um die Reaktionen ihrer
Kritiker zu bewerten. Ms. Bennett und Mr. Percy haben ihren Lesern eine
schlecht recherchierte, allzusehr vereinfachende und inhaltlich
fragwürdige Darstellung von Apollo aufgetischt. Wenn sie von kompetenten
Kritikern zur Rede gestellt werden, erfinden sie Ausreden, warum sie nicht
darauf eingehen.
Die Autoren behaupten, sie hätten akribisch recherchiert, aber in
vielen Fällen können wir sehr einfach (manchmal schon nach ein paar
Minuten Suchen) Indizien finden, die den Schlussfolgerungen der Autoren
widersprechen oder sie grundlegend modifizieren. Die Unfähigkeit der
Autoren, diese Beweise aufzufinden und in ihrem Buch darzustellen, ist
unglaublich. Ihre Unfähigkeit, dies sogar Jahre nach Erscheinen des
Buches zu tun, ist unentschuldbar; sie verleitet uns zu dem Schluss, dass
die Autoren ihre angebliche Gründlichkeit übertrieben darstellen.
Die Autoren versprechen dem Leser implizit, dass er von ihren gründlichen
Recherchen profitieren wird und es für ihn dadurch nicht notwendig ist, sich
Wissen über die relevanten Themen anzulesen. Die Rolle des Autor-Lehrers
erlegt den Autoren die Verpflichtung der wissenschaftlich richtigen Darstellung
auf und die Sorgfaltspflicht, bei der redaktionellen Bearbeitung keine wichtigen
Details zu eliminieren. Wenn allerdings ihre wissenschaftliche Darstellung von
Wissenschaftlern hinterfragt wird und ausgelassene Details wieder eingefügt
werden, lamentieren die Autoren, ihre Leser seien möglicherweise nicht in der
Lage, derartige Kritik zu bewerten. Wir bedauern es, dass die Autoren bei der
Aufgabe, ihren Lesern wichtige technische, komplizierte und detaillierte Themen
zu vermitteln, so schlechte Arbeit geleistet haben. Wir regen an, dass die Leser
die Autoren dafür verantwortlich machen, nicht uns.
Wir wollen dem Leser Wissen vermitteln, damit er die Thematik von
Weltraumreisen, wie sie Apollo betreffen, versteht. Auf dieser Ebene
des Verständnisses wird die Absurdität vieler Behauptungen
der Autoren offensichtlich. Wir halten viel davon, eine Fülle an
Informationen zu bieten. Die Verschwörungstheoretiker dagegen
geben häppchenweise Material heraus, das sorgfältig so ausgesucht
wurde, dass es beim Leser Zweifel und Argwohn hervorruft, mit dem Ziel, dass
er der großen Menge vorhandener Beweise misstraut oder sie ablehnt.
Als Resultat steht der Leser hinterher mit weniger Wissen da, als am Anfang.
Vereinfachungen sind oft notwendig, wenn man einem Laien komplizierte
Sachverhalte erklären will. Wir müssen entweder die Verantwortung
akzeptieren, dem Leser ausreichend Wissen zu vermitteln, damit die
Vereinfachungen nicht mehr notwendig sind, oder die, dass wir mit unseren
Vereinfachungen seinem Vertrauen gerecht werden. Wir bei Clavius.org
vertrauen in die Fähigkeit unserer Leser, zu verstehen und selbst zu
urteilen, nachdem ihnen ein Verständnis für die Welt, in der sie
leben, vermittelt wurde. Die Verschwörungstheoretiker haben dieses
Vertrauen nicht: sie zwingen den Leser zu glauben (oder nicht zu
glauben), indem sie sorgfältig kontrollieren, was er zu sehen oder zu
hören bekommt, in der Hoffnung, dass er sich nicht selbst auf die Suche
macht.
Auf jede Frage, die
gestellt wurde, haben sie mit mehreren verschiedenen, teilweise
widersprüchlichen Antworten reagiert - dabei kann es nur eine
richtige Antwort geben.
Mit "jede Frage" haben die Autoren übertrieben: bisher haben
sie nur zwei Beispiele für dieses angebliche Chaos vorgelegt: Die
Erörterung der Schattenanalyse, die wir weiter unten besprechen und
eine Aussage die auf einer früheren Aulis-Webseite gemacht wurde
und behauptete, dass die Schätzungen der Kritiker, die Strahlung des
Van-Allen-Gürtels betreffend, signifikant
voneinander abweichen. In jedem dieser Fälle demonstrieren die
Autoren deutliche Inkompetenz in den relevanten wissenschaftlichen
Gebieten. Dies hat sie dazu veranlasst, irrtümlicherweise anzunehmen, dass
die verschiedenen Kritiken und Antworten miteinander inkompatibel seien
und dass es daher unwahrscheinlich ist, dass sie zutreffend oder anwendbar
sind. Wir betonen, dass die von den Autoren wahrgenommenen angeblichen
Inkonsistenzen einzig das Produkt ihres mangelnden Fachwissens sind, das
sie an ihre Leser weitergeben.
Auf einer abstrakten Ebene sind wir der Auffassung, dass diese Ablehnung
ein Schachzug der Autoren ist, um die intellektuelle Verantwortung, ihre Thesen
gegen Kritik und Widerlegungen zu verteidigen, abzuschütteln. Sie sind der
Meinung, sie hätten keinerlei Verpflichtung zu antworten, bis die Kritiker
"die Kurve kriegen". Leider verstehen die Autoren offensichtlich die
Erkenntnistheorie ihrer eigenen Argumente nicht.
Solange sie mit indirekter Beweisführung arbeiten, stehen Ms. Bennett und
Mr. Percy in der Beweispflicht, alle konkurrierenden Hypothesen zu eliminieren.
Jede vorgeschlagene Alternative muss untersucht und individuell ausgeschlossen
werden. Sie dürfen nicht einfach aufgrund ihrer Pluralität verworfen
werden.
Wir stimmen mit den Autoren darin überein, dass es für jede
Anomalie nur eine einzige korrekte Erklärung geben kann. Die Autoren
sind allerdings der Ansicht, dass wir ihre Erklärungsversuchen nur dann
widerlegen können, wenn wir selbst die wirkliche Ursache finden. Das
ist nicht notwendig und auch nicht das, was wir versuchen. Eine indirekte
Beweisführung widerlegt man, indem man aufzeigt, dass der Ausschlussprozess
unvollständig war. Indem wir Alternativen einbringen, die die Autoren nicht
in Betracht gezogen haben, zeigen wir, dass die Beweisführung der Autoren
nicht ausreichend ist. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie untereinander
inkompatibel sind. Das einzig Wichtige ist, dass jede einzelne von ihnen
für sich plausibel ist und nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde.
Eine vereinfachte Version der Beweisführung der Autoren zeigt dieser
fiktive Dialog:
John: Ich habe ein außerirdisches Raumschiff gesehen.
Tom: Woher weißt Du, dass es ein außerirdisches Raumschiff war?
John: Weil es kein Flugzeug und keine optische Täuschung war. Die einzige
weitere Möglichkeit ist, dass es ein außerirdisches Raumschiff war.
Tom: Aber vielleicht war es ein Wetterballon.
Dick: Oder es war vielleicht die Venus.
Harry: Oder vielleicht Sumpfgas oder die Raumstation.
John: Es kann aber nur eins sein. Es kann nicht ein Wetterballon
und die Venus und Sumpfgas und die Raumstation sein.
Ihr drei könnt Euch nicht einigen, also wisst Ihr eindeutig nicht, wovon
Ihr redet. Das bedeutet, dass mein Argument immer noch zutrifft.
Will John nun seinen indirekten Beweis weiterführen, muss er jede
der Möglichkeiten, die Tom, Dick und Harry vorgeschlagen haben,
eliminieren. Die Tatsache, dass sie sich gegenseitig ausschließen,
ist irrelevant. Gleichermaßen entbindet der Vorwurf der Inkonsistenz
-- sei er nun zutreffend oder nicht -- die Autoren nicht einfach von der
Verantwortung, die ihre Methode der indirekten Beweisführung mit sich
bringt.
Bei den Bemühungen, die
Schatten-Anomalien in einigen Fotos zu erklären, wurde eine Vielzahl
verschiedener Erklärungen in einen Topf geworfen, wie beispielsweise
unterschiedliche ungeeignete Aspekte perspektivischer Analyse oder der
Schattenanalyse.
Nein. All diese Methoden -- speziell diejenigen mit nachgewiesener empirischer
Gültigkeit -- sind Manifestationen der grundlegenden Elemente projektiver
Transformation, die man aus der Geometrie und Mathematik kennt. Sie behandeln
alle die Projektion eines affinen Raumes auf die Filmebene, deren Regeln die Autoren
nie auch nur anerkannt haben, und die sie auch nicht zu verstehen scheinen, wenn man
sie ihnen erklärt.
Besonders ärgerlich ist es, dass Bennett und Percy die Bemühungen ihrer
Kritiker als "unangemessen" bezeichnen, da ihre eigenen Methoden hauptsächlich
von ihnen selbst erfunden wurden und nur in ihrem Buch und Video auftauchen,
während die Unseren in zahlreichen Lehrbüchern[1]
dokumentiert sind. Wir stellen fest, dass Dark Moons Stegreif-"Analyse"-Techniken
nur bei den wenigen sorgfältig konstruierten Beispielen im Buch funktionieren und bei
Beispielen aus der realen Welt kläglich versagen. In einigen Fällen entkräften
Dark Moons "Fotoregeln" sogar Fotos, die an anderer Stelle im Buch benutzt werden!
So besagt beispielsweise die Fotoregel Nr. 1 der Autoren:
"Licht bewegt sich zu jeder Zeit in geraden,
parallelen Linien. Schattenrichtungen sind konstant, da das Licht von der
Sonne stammt -- einer einzelnen Lichtquelle --- in etwa 150 Millionen Kilometer
Entfernung." (a.a.O., S. 21)
Allerdings erscheinen in Foto Nr. 31 (S. 27) aus Dark Moon die Schatten
überhaupt nicht parallel, obwohl sie durch die Sonne verursacht werden. Die Autoren
wurden gebeten, diese Diskrepanz zu erklären, haben dies aber abgelehnt.
Versuche, eine Lichtquelle zu
definieren, lassen den relevanten Einfallswinkel der Sonne außer Acht.
Die Versuche der Autoren, den Einfallswinkel der Sonne zu beschreiben
oder zu messen (z.B. Foto Nr. 23, Dark Moon S. 25) sind, wie oben
erklärt, subjektiv und ohne Grundlage. Unter anderem fehlt ihnen die
Einbeziehung von Aspekten der Geländebeschaffenheit und der Prinzipien
der Perspektive. Die Autoren erklären die Geländebeschaffenheit
einfach für irrelevant. Und sie geben dem informierten Leser eine Menge
Hinweise darauf, dass sie die Eigenschaften von Winkeln und Richtungen in der
dreidimensionalen Welt und deren Erhalt oder Veränderung durch die
Perspektive nicht verstehen.
Zugegeben, man kann auch nicht von den Lesern erwarten, dass sie es
unmittelbar verstehen, aber es ist die Aufgabe der Autoren, es richtig
darzustellen, und das haben sie nicht getan. Wieder einmal verstehen die
Autoren die maßgebliche Geometrie und Mathematik nicht. Das Chaos,
das sie ihren Kritikern anlasten wollen, ist stattdessen eine Manifestation
ihrer eigenen Unfähigkeit, mit Kritik umzugehen, die ihr technisches
Verständnis übersteigt.
Die Fluchtpunktanalyse und andere Techniken, die der projektiven
Geometrie entstammen, setzen nicht voraus, dass man zuerst rät,
wo die Lichtquelle sein könnte oder wohin ein Schatten "wirklich"
fällt. Die Autoren versuchen, den seriösen Techniken die
Mängel ihrer eigenen Stehgreifmethoden zuzuschieben. Eigentlich
beklagen sich Ms. Bennett und Mr. Percy darüber, dass unsere
Techniken nicht ihre Fehler replizieren! Projektive Geometrie liefert
die physikalische Basis und das Gerüst, die den Analytiker von den
Problemen des naiven Ansatzes der Autoren befreien. Ihre Stärke
liegt darin, dass sie unanfällig für die Effekte der
Subjektivität, der Perspektive und des Geländes ist, die
die Analyse der Autoren belasten. Darum werden diese Techniken --
und nicht die der Autoren -- allgemein eingesetzt: man weiß,
dass sie funktionieren.
Bei einer speziellen Szene
gelang es einer Person, zu beweisen, dass das Licht tatsächlich von
einer einzigen Lichtquelle stammte - aber nicht, dass es die Sonne war,
wie man so sehnsüchtig wünschte!
Aber die ursprüngliche Behauptung der Autoren bestand darin, dass
die Schatten in dem Bild nur von mehreren Lichtquellen stammen
können. Die Autoren wechseln die Pferde regelmäßig
auf diese Art, wenn sie mit fundierter Kritik konfrontiert werden. Der
Kritiker zeigte mit einer Standard-Fluchtpunktanalyse-Technik (anstatt
der selbstgestrickten Methoden der Autoren), dass die Schatten im Einklang
mit einer einzigen Lichtquelle stehen, im Gegensatz zu den Behauptungen
im Buch. Und jetzt beschweren sich die Autoren, dass er nicht bewiesen
hat, dass diese einzelne Lichtquelle die Sonne ist, obwohl ihre
ursprüngliche Behauptung nicht länger haltbar ist.
Bei einigen der Fotos, die in Dark Moon diskutiert werden,
ist die Theorie mehrerer Lichtquellen die einzige Handhabe, anhand
derer die Autoren sie für gefälscht erklärt haben.
Sollten sie tatsächlich unter Benutzung mehrerer Lichtquellen
aufgenommen worden sein (um die anscheinend inkonsistenten
Schattenrichtungen zu erklären), dann müssen sie angezweifelt
werden, da es nicht glaubhaft ist, dass derartige Fotos auf dem Mond
mit seiner einzigen direkten Lichtquelle entstanden sein können.
Aber indem wir nachweisen, dass die Schatten im Einklang damit stehen, dass
sie von einer einzigen direkten Lichtquelle verursacht wurden, zeigen wir
nicht nur, dass die Autoren unerfahren und ungeschult im analysieren von
Fotos sind, wir eliminieren außerdem ihre einzige Grundlage für
die Behauptung, dass diese Fotos Anomalien aufweisen würden.
Natürlich erfüllen Innenaufnahmen mit einer einzigen
künstlichen Lichtquelle die Kriterien der Fluchtpunktanalyse
genausogut wie die Sonne, aber die Autoren haben keine Möglichkeit
zwischen den beiden zu unterscheiden und damit keine Basis aufgrund derer
sie für Fälschung oder Authentizität argumentieren könnten,
solange der Fluchtpunktanalyse-Test bestanden wird. Es ist nicht notwendig,
schlüssig zu beweisen, dass die Schatten durch die Sonne verursacht
wurden, um die Theorie der Autoren von mehreren Lichtquellen zu widerlegen.
Bennett und Percy scheinen sich einzubilden, die einzig mögliche
Methode, ihre Fälschungsbehauptungen zu widerlegen, sei die
Authentizität der Fotos zu beweisen. Das stimmt nicht. Um eine
beliebige Behauptung zu einem beliebigen Thema zu widerlegen, muss man
lediglich aufzeigen, dass die These fehlerhaft oder unvollständig ist.
Es ist nicht erforderlich, stattdessen eine andere These zu beweisen.
Wir können mit Sicherheit sagen, dass die Autoren Unrecht haben
ohne notwendigerweise aufzuzeigen, was sonst, wenn überhaupt,
stattdessen richtig ist. Dieser wichtige Unterschied ist eine
wesentliche Grundlage wissenschaftlicher Recherche. Man beachte, dass
wir wir nicht behaupten können, dass die Fotos authentisch sind,
weil wir die Autoren widerlegt haben, sondern nur, dass sie nicht
beweisen konnten, dass es sich um Fälschungen handelt.
Die Ergebnisse der
detaillierten Fotoanalysen von Dr. David Groves wurden von den Kritikern
einfach vom Tisch gewischt, seine Qualifikationen und Berufserfahrung
sind für sie anscheinend unzureichend.
Nein. Die Autoren wollen, dass der Leser die Aussagen von Dr. Groves
allein aufgrund seiner Qualifikationen akzeptiert ohne sie zu hinterfragen.
Unsere Widerlegung basiert auf den wissenschaftlichen Fehlern und den
allzu sehr vereinfachten Annahmen, die ihnen zugrundeliegen, nicht darauf,
dass wir nicht von seinen Qualifikationen beeindruckt sind. Dr. Groves ist
nicht die einzige Autorität auf diesem Gebiet. Andere Autoritäten
widersprechen Dr. Groves nicht nur, sie können auch rein faktische
Gründe für ihren Widerspruch darlegen.
Wenn einem ein Doktor der Mathematik erzählt, dass 1 + 1 = 3 ist,
wird diese Aussage nicht durch seine akademischen Grade und Auszeichnungen
richtig. Ebenso würde eine Widerlegung dieser Aussage keinen Angriff
auf seine Qualifikationen darstellen. Tatsächlich wäre das
Anführen einer solchen "Tatsache" unter dem Mantel fachlicher Kompetenz
ein unglaublicher Missbrauch ebendieser Kompetenz. Dark Moon ist
voll von falsch angewandtem und missverstandenem Expertenwissen. Die Autoren
wollen gewissermaßen, dass wir 1 + 1 = 3 akzeptieren, weil ein Doktor
der Mathematik bei so etwas auf keinen Fall Unrecht haben kann. Wir widerlegen
dies einfach, indem wir zeigen, dass 1 + 1 nicht gleich 3 ist. Die
Qualifikationen des Doktors spielen keine Rolle.
Wir haben hier die grundlegenden Fehler in
einigen von Dr. Groves Experimenten dargestellt.
Was bedeutet diese ganze
Auseinandersetzung für den Leser? Der Mangel an Konsistenz in den
Erwiderungen auf unsere Ergebnisse deutet stark darauf hin, dass
mit der Apollo-Dokumentation tatsächlich etwas nicht stimmt.
Nein. Die Autoren wollen einfach, dass der Leser glaubt, sie
hätten Recht, nur weil jemand Anderes anscheinend Unrecht hat.
Der Anschein der Unzulänglichkeit ist nicht per se der Beweis
für ein Vergehen.
Wie oben erwähnt, muss man nicht konsistent erwidern, um die
indirekten Beweise, die die Autoren vorgelegt haben, zu widerlegen.
Tatsächlich funktioniert die wissenschaftliche Methode am Besten,
wenn mehrere Hypothesen -- eventuell inkompatible -- als Erklärung
für eine einzelne Beobachtung in Betracht gezogen werden. Die
Frage ist nicht, warum die Kritiker der Autoren so viele unterschiedliche
Hypothesen berücksichtigt haben. Die Frage ist, warum die Autoren
nur so wenige erwogen haben.
Bennett und Percy versuchen hier die uralte Propaganda-Technik:
"Irgendwas ist falsch, daher habe ich Recht." Nehmen wir an, Ihr Auto
bleibt liegen. Ihr Beifahrer sagt, dass es sich um ein Problem mit der
Elektrik handeln muss, aber Sie sind der Meinung, dass Ihnen das Benzin
ausgegangen ist. Wenn Sie feststellen, dass Sie reichlich Benzin im
Tank haben, beweist das dann die Theorie Ihres Beifahrers, dass es ein
Problem mit der Elektrik ist? Natürlich nicht. Es gibt viele
andere mögliche Ursachen. Eine gute Untersuchung der Ursachen
für die Autopanne wird viele Theorien in Betracht ziehen, von
denen einige vielleicht in Konflikt mit anderen stehen oder ihnen
widersprechen. Solange eine oder mehrere von ihnen plausibel bleiben,
kann Ihr Beifahrer nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass Ihr
Auto ein elektrisches Problem hat. Die Autoren sind Experten darin, nur
eine oder zwei konkurrierende Theorien zu berücksichtigen und dann
den Fall als in ihrem Sinne abgeschlossen zu betrachten. Dieser Ansatz
hat allerdings keinerlei logische Grundlage, außer als Beispiel
für non sequitur.
Was heikle Punkte wie
den Vorfall mit der Coca-Cola-Flasche während Apollo 11, der von
der Westaustralierin Una Ronald berichtet wurde, angeht - laut unseren
Gegnern kann dieser Bericht nicht wahr sein.
Wir haben die neuesten Aussagen der Autoren in unserer allgemeinen
Betrachtung der "Una Ronald"-Story behandelt.
Das Apollo-Material, das
wir von der NASA erhielten, waren jeweils 13x10 Diakopien der
Originale.
Nein. Die originalen 70-Millimeter Dias werden nie für
Routine-Vervielfältigungen benutzt. Bestenfalls hatten die Autoren
Kopien der zweiten Generation.
Die Autoren deuten an, dass sich in ihrem Besitz eine Dia-Kopie
von AS16-107-17446 mit der "C"-Markierung auf dem Stein befindet. Wenn
das stimmt, ist dies das einzige Dia dieser Art, dessen Existenz bekannt
ist. Sie sollten es ihren Kritikern für eine unabhängige Analyse
zur Verfügung stellen. Damit wäre ihre Behauptung über
jeden Zweifel erhaben. Wie es aussieht, müssen wir mit ihrem Wort
vorlieb nehmen.
Jedes Bild, das ohne das
Haar auf dem 'C-Stein' veröffentlicht wurde, wurde unserer Meinung
nach retuschiert, um das 'C' zu entfernen, da bei genauer Untersuchung
Spuren der Retusche sichtbar sind.
Das ist grotesk. Die Autoren versuchen einer unangenehmen Tatsache
einfach dadurch aus dem Weg zu gehen, indem sie Mutmaßung auf
Spekulation häufen, wobei sie deutlich ihre Interpretation der
Hinweise auf ihre vorgefasste Schlussfolgerung gründen, anstatt
auf die tatsächlichen Beweise. Enthält ein Foto das "C" auf dem
Stein, ist es echt, enthält es kein "C", "muss" es retuschiert sein!
Selektiver kann man nicht vorgehen.
Dark Moon unterstellt (S. 42), dass das "C" auf dem Stein "mit
Airbrush übermalt" worden wäre, bietet aber an keiner Stelle einen Beweis
für ein solches Vorgehen. Man hat einfach eine These zur
Erklärung der fehlenden Markierung formuliert, die die allgemeine
Theorie der Autoren zu diesem Foto unterstützt.
Es gibt zwei Beispiele für
den Buchstaben 'C' in dem Bild, nicht nur eines. Das zweite 'C' ist von den
"Kritikern" komplett übersehen worden.
Nicht übersehen, nur abgewiesen. Es ist wahrscheinlich eine echte
Struktur auf dem Boden, aber die Behauptungen darüber sind trotzdem absurd.
Die Autoren behaupten (a.a.O., S. 41), dass das "C" auf dem Stein
die Markierung eines Requisiteurs ist, und wir schließen daraus, dass das "C"
auf dem Boden dann die korrespondierende Markierung darstellen soll. Aber keiner
der dutzenden professionellen Requisiteure, die wir in Hollywood und an anderen
Orten befragt haben, stimmt damit überein, dass eine Requisite auf so
auffällige Weise gekennzeichnet werden sollte -- sofern man sie überhaupt
kennzeichnet.
Wenn man seiner Mustererkennung ausreichend Freiraum lässt, kann man
diverse Beispiele für Buchstaben und Zahlen auf der unruhigen
Mondoberfläche finden. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben,
dass das "C" auf dem Boden, wie es in Dark Moon zu sehen ist
(Foto Nr. 58, S. 42) in der Version der Autoren, wie von ihnen bestätigt,
verstärkt wurde, um seine anscheinende Regelmäßigkeit und Bedeutung
hervorzuheben. Dies ist ein absichtlicher Eingriff, um die Bedeutung des
Hinweises zu verstärken. Obwohl auf Seite 269 von Dark Moon eine
unretouchierte Version der Fotografie zu sehen ist, wird der Leser nicht darauf
als Teil der Diskussion verwiesen und ist auf sich selbst gestellt, das Foto mit
dem, das zweihundert Seiten vorher besprochen wurde, in Verbindung zu bringen.
Warum verschleiern die Autoren die tatsächlichen Daten mit ihrer
Retusche? Was davon ist wichtiger?
Die angebliche Beziehung zwischen dem "C" auf dem Stein und dem "C" auf dem
Boden hängt davon ab, ob sich die Markierung tatsächlich auf dem
Stein befindet. Und anscheinend besitzen die Autoren von Dark Moon das einzige
Dia aus einer frühen Generation, das diesen "Fakt" belegt.
Wenn die NASA versuchen würde, das "C" zu entfernen, warum sollten
sie es dann beim Stein entfernen, aber nicht von der Mondoberfläche
vor dem Stein? Welchem Zweck würde die Entfernung des "C" dienen,
außer mehr Verdacht zu erregen, dass die NASA beliebig die Aufzeichnungen
verändert? Man schließt nicht den Stall ab, nachdem das Pferd weggerannt ist.
Es scheint die Autoren auch nicht zu stören, dass es tatsächlich
zwei Fotos des Steins aus verschiedenen Blickwinkeln gibt. Das andere,
AS11-107-17445, zeigt absolut keine Spur des "C", bei keinem Abzug oder Dia.
Wir gehen natürlich davon aus, dass die Autoren argumentieren, es sei
hier ebenfalls entfernt worden. Obwohl also die Markierung schlüssig auf
einen einzelnen Abzug in jemandes Aktenschrank zurückgeführt werden
kann, ziehen die Autoren es vor, zu erklären, dies sein die einzig
"korrekte" Version unter unzähligen "C"-losen, inklusive der Erstabzüge.
Wir haben nie behauptet,
dass Menschen nicht die Oberfläche des Mondes erforscht hätten. Unsere
Hypothese war immer, dass, obwohl die Forschungsergebnisse nahelegen, dass die
genannten Apollo-Astronauten nicht weiter als bis zum Erdorbit reisten, es sehr
gut möglich ist, dass in den späten 60er Jahren Ersatzleute zum Mond geschickt
wurden.
Die Autoren beschuldigen ihre Kritiker, die zwei Fragen ducheinanderzubringen
(1) ob es tatsächlich bemannte Mondlandungen gab und (2) ob die
Apollo-Aufzeichnungen echte Aufzeichnungen einer solchen Landung sind. Wir
räumen ein, dass die Autoren wiederholt erklären, sie würden
nur die Wahrhaftigkeit der Aufzeichnungen infrage stellen. Allerdings
vergessen sie sich manchmal dabei und argumentieren so, dass es die
Landungen an sich ausschließen würde.
Ein beträchtlicher Teil der Apollo-bezogenen Kapitel des Buchs beschreibt,
was nach Meinung der Autoren zeigt, dass die amerikanische Luft-und
Raumfahrt-Gemeinde noch nicht dazu in der Lage war, Mondlandungen
durchzuführen. So zweifeln sie beispielsweise die Fähigkeit
der Saturn V an, eine Mondmission abheben zu lassen (a.a.O., S. 124ff).
Wenn kein passender Booster existierte, wie kann dann überhaupt jemand
-- also die Apollo-Astronauten oder Ersatzleute -- auf den Mond gelangen?
Entweder war die Technik zu unausgereift und daher flog niemand zum
Mond oder die Technik, die Ersatzleute zu schicken war angemessen und damit
würden die Autoren die technischen Möglichkeiten falsch einschätzen.
Und natürlich wundern wir uns etwas über die Hypothese, dass
hochqualifizierte Piloten (wenn auch nicht die, deren Namen wir kennen),
sich freiwillig für eine sichere Selbstmordmission ohne jede Anerkennung
oder erkennbaren Zweck melden würden. Tatsächlich würden sie die
Reise in dem Wissen antreten, dass der Ruhm für ihre Taten Anderen
zugeschrieben würde. Die Autoren haben sich geweigert zu beschreiben,
wer und warum dem zustimmen würde.
Dark Moon kann nicht anders, als sich in diesem Punkt zu
widersprechen. Es ist wahrscheinlich, dass das Zugeständnis
der Autoren, es sei möglich, dass es "Ersatz"-Astronauten gegeben
habe, ein Trick ist, um die Glaubwürdigkeit ihrer Behauptungen zu
erhöhen: sie sind kontrovers, aber nicht so kontrovers wie andere
Behauptungen. Ja, wir stimmen zu, dass es sich bei den Landungen und der
Echtheit der Aufzeichnungen um zwei verschiedene Fragen handelt.
Und wir hoffen, dass die Autoren diesen Unterschied auch beherzigen.
Ein NASA-Protagonist,
... fragte einen unserer Leser, ... ob er der Meinung sei, der Zweite
Weltkrieg sei eine Fälschung? ...
Wie er sicher weiß ist es für alle denkenden Wesen offensichtlich,
dass der Zweite Weltkrieg stattgefunden hat.
Ja, das ist der Punkt. Natürlich glaubt jeder vernünftige Mensch,
dass der Zweite Weltkrieg stattfand. Wenn wir allerdings die gleichen Techniken
anwenden, die die Autoren benutzen, um die Apollo-Aufzeichnungen in Frage zu
stellen (d.h. unprofessionelle Analyse, selektives Zitieren, Unmengen an Spekulation),
können wir damit beweisen, dass der Zweite Weltkrieg vielleicht nicht
stattgefunden hat! Wenn man zulässt, dass jemand Tatsachen mittels einer
Hypothese wie "es gefälscht worden sein könnte" wegerklärt, dann
kann er damit jedwede Aussage beweisen.
Die Analogie zum Zweiten Weltkrieg ist eine Möglichkeit, die
Methode der Autoren zu testen, und nicht den Krieg direkt mit den
Apollo-Missionen zu vergleichen. In der Logik ist es altbekannt, dass ein
Beweis, der eine Aussage unterstützt, von der man weiß, dass sie falsch
ist, ein unzulässiger Beweis sein muss. Wenn die Methode der Autoren
zur historischen Recherche dazu benutzt werden kann, ein eindeutig wahres Ereignis
zu widerlegen, dann stimmt etwas nicht mit der Methode. Wenn man dies weiß,
ist es nur noch eine akademische Fingerübung, zu bestimmen, wie und warum sie
versagt, und wir haben viele Aspekte der Methode der Autoren identifiziert, die
die Zuverlässigkeit der Schlüsse, die sie daraus ziehen,
beeinträchtigen.
[NASA Administrator
Sean] O'Keefe erklärte, dass sich die NASA immer noch zwei Hauptproblemen
bei der Erforschung des Weltraums gegenübersieht: 1. Energie und Antrieb
im Weltraum. 2. Die gefährliche Strahlung, die die Menschen umgibt, die
die Umgebung der Erde verlassen. Tatsächlich war die Strahlung eine der
größten Herausforderungen für die NASA.
Die NASA plant über den Mond hinaus für den Mars und die
anderen Planeten. Dafür werden Technik und Technologien erforderlich sein,
die sich stark von denen unterscheiden, die für Apollo entwickelt wurden.
In einigen Fällen konnte man bei Apollo "schummeln" und Technologien benutzen,
die bei längeren Missionen nicht funktionieren würden. Das ist kein
falsches Spiel: Apollo hatte einen eindeutigen Fertigstellungstermin. Man sollte
dies nicht vergessen, wenn man Aussagen von O'Keefe und Anderen betrachtet.
Energie. Die Apollo-Raumschiffe verwandten kryogene Treibstoffe,
um Energie zu erzeugen, Das funktioniert gut bei Missionen, die 15 Tage
oder weniger dauern. Die gleiche Technik wurde für die größeren
Space Shuttle Missionen weiterentwickelt, um sie für Missionen von bis zu
30 Tagen Dauer einzusetzen. Die monatelange Deckung des Energiebedarfs eines Raumschiffs
ist allerdings ein Problem, das nicht einfach mit Tieftemperaturtechnk zu
lösen ist. Sonnenenergie ist im äußeren Sonnensystem unzureichend,
da die Sonne dort zu schwach ist.
Radioisotopenelemente wurden bereits erfolgreich in unbemannten Raumsonden eingesetzt,
sie stehen aber noch nicht für bemannte Missionen zur Verfügung.
Für kurze Missionen funktionieren kryogener Wasserstoff und Sauerstoff in Brennstoffzellen
kombiniert aber sehr gut.
Antrieb. Missionen in den tiefen Raum benötigen eine
beträchtliche Delta-v-Kapazität. Dafür muss das Raumschiff zusätzlichen
Treibstoff mitnehmen, was den Start eines vollbetankten Raumschiffs von
der Erde ausschließt. Außerdem muss es ein Treibstoff ausreichender Potenz
sein, der monatelang ohne Probleme gelagert werden kann. Kryogene Treibstoffe
haben drastische thermale Beschränkungen, die eingehalten werden müssen.
Die aktuelle Generation der Hypergole ist korrosiv und kann nicht über lange
Zeiträume in den Treibstoffleitungen des Raumschiffs aufbewahrt werden.
Die Apollo-Missionen brauchten weniger Treibstoff als man für Mars-Missionen
in Erwägung zieht, und sie waren kurz genug, dass hypergole Treibstoffe getankt,
aufbewahrt und benutzt werden konnten, ohne das Material des Raumschiffs in diesem
Zeitraum zu überfordern. Wieder liegt der Schlüssel im Unterschied zwischen einer
kurzen und einer ausgedehnten Mission.
Strahlung. Wir haben uns ausführlich mit Strahlung und den
Mitteln, mit denen Apollo damit umging, beschäftigt. Die Autoren haben
sich in keinster Weise mit unserer Erörterung ihrer Behauptungen befasst.
Anscheinend glauben sie, dass O'Keefes Aussagen jede unserer Analysen
"übertrumpfen" würden. Hätten sie aber versucht, Strahlung im Weltraum zu
begreifen, würden sie auch verstehen, warum O'Keefes Aussagen den Erfolg einer
Mondmission nicht ausschließen.
Im Raum zwischen Mond und Erde sind 15 Tage (oder weniger) Strahleneinwirkung
-- den größten Teil davon innerhalb des Raumschiffs -- biologisch nicht signifikant.
Bei einer Mars-Mission dagegen wäre sie es voraussichtlich, da Strahlenbelastung über
längere Zeiträume (auch in geringen Dosen) gefährlich ist.
Wir erörtern den Durchflug durch die Van Allen
Gürtel, der bei einer Marsmission in etwa identisch wäre.
Aber zwei Wochen außerhalb der Van Allen Gürtel ist nicht vergleichbar
mit mehreren Monaten außerhalb, wenn man die Wahrscheinlichkeit von Sonneneruptionen betrachtet. Statistisch gesehen,
ist die Wahrscheinlichkeit eine Sonneneruption in einem beliebigen zweiwöchigen
Zeitraum zu (z.B. einer längeren Apollo-Mission) zu vermeiden, sehr hoch.
Aber die Wahrscheinlichkeit, 18-24 Monate unterwegs zu sein, ohne eine Sonneneruption
gefährlichen Ausmaßes zu erleben, ist praktisch null. Während die Apollo-Missionen sich auf
die statistische Wahrscheinlichkeit zu ihrem Schutz verlassen konnten, wird
eine Mars-Mission -- oder jede andere bemannte Langzeitmission -- dem ausgesetzt sein,
und muss in der Lage sein, es funktionsfähig zu überstehen.
Wir sind immer wieder überrascht über die Fähigkeit der Verschwörungstheoretiker,
ein "Problem", eine "Gefahr" oder eine "Herausforderung" in den Status eines, mit den
Worten der Autoren, "unlösbaren Problems" zu erheben. Das einfache Aufzeigen der
einer Unternehmung anhaftenden Probleme macht diese Probleme nicht unüberwindlich.
Die Autoren beschreiben die Probleme der bemannten Raumfahrt selten anders als im
Superlativ.
Im März 2001 unterstützte
der pro-Apollo eingestellte Leser Jay aus Utah möglicherweise unbeabsichtigt
unsere Begründungen, die für inszeniertes Material sprechen, als er eine über
eine Dokumentation sprach, die er im amerikanischen Fernsehen gesehen hatte.
In dieser Sendung berichteten Kameramänner aus dem zweiten Weltkrieg, dass
vieles an "dokumentarischem" Material von Kampfhandlungen in
Wahrheit gestellt war. Und dass Filmmaterial von Kriegen routinemäßig gestellt
wurde, seit es Kameras gibt, die davon Bericht erstatteten.
Jay antwortet:
Da ich derjenige bin, der dies geschrieben hat, bin ich der Meinung, dass
ich auch am kompetentesten darauf antworten kann. Es gibt wichtige Unterschiede
zwischen meiner These und der These in Dark Moon. Erstens bedeutet "vieles"
nicht die Mehrheit. Tatsächlich sind mir persönlich nur zwei solcher Vorkommnisse
bekannt: die Erstürmung des Reichstags und das Hissen der (zweiten) Flagge über
Iwo Jima. Das letztere zählt dabei nicht wirklich, da es sich hier um echte Marines
handele, die tatsächlich eine Flagge während echter Kampfhandlungen hissten, aber
speziell dafür einen Kameramann mitgebracht hatten und warteten, bis er bereit war,
sie zu filmen, bevor sie in Aktion traten. Das kann man nicht unbedingt ein Ereignis
"stellen" nennen. Ich habe von ähnlichen Vorkommnissen aus dem Spanisch-Amerikanischen
Krieg gehört, aber von keinen (beispielsweise) aus Vietnam oder den Konflikten am
Persischen Golf
Zweitens haben wir durch die Aussagen der Kameraleute, die es taten, eindeutige
Beweise, das so etwas im zweiten Weltkrieg stattfand. Können die Autoren solche
Beweise vorbringen? Können die Autoren eine Person aufzeigen, die belegen kann, dass
sie an der Fälschung von Apollo-Fotos mitgewirkt hat? Nein, sie können es nicht. Sie
können nur Ausflüchte dafür vorbringen, warum diese Personen -- so sie überhaupt
existieren -- nicht verfügbar sind.
Worauf ich schließlich damit hinweisen wollte, ist der Effekt, den solches
gestelltes Material auf die Frage der Authentizität hat. Trotzdem gestellte
Fotos existieren, gibt es immer noch die überwiegende Mehrheit an echten
Fotos, die während der Kampfhandlungen aufgenommen wurden. Und diese Fotos
sind weiterhin Beweis und Dokumentation des zweiten Weltkriegs. Die
Geschichtlichkeit der Ereignisse und die Authentizität der Berichte wird dadurch
nicht drastisch gemindert, ebensowenig wie unser Verständnis davon sich durch
das Vorhandensein von Fälschungen radikal verändert. Mary Bennett und David Percy
wollen uns glauben machen, dass schon der geringste Eindruck einer Ungereimtheit
in den Aufzeichnungen dazu führt, dass Apollo dramatisch anders
ablief, als es uns berichtet wurde. Qualifizierte Historiker befürworten ein
konservatives Herangehen an möglicherweise gefälschte Nachweise, Dark Moon
dagegen will, dass beim kleinsten Anschein sofort alles umgeschrieben wird.
Wir finden es enttäuschend, dass die Autoren Anmerkungen zu ihrer
Webseite wiedergeben, wenn diese Anmerkungen ihre Argumentation zu
unterstützen scheinen, aber schweigend über Jays schlüssige Widerlegung
der sogenannten "Sprung-Salut"-Ungereimtheit und des Krater unter der Mondlandefähre Arguments hinweggehen,
die ebenfalls lange vorher auf ihrer Webseite gemacht wurden, und auf die die
Autoren nie eingegangen sind. Außerdem sind die Anmerkungen zu ihrer Seite, die
während der vergangenen Jahre gemacht wurden, nicht mehr der Öffentlichkeit
zugänglich, obwohl die Autoren sich weiterhin für ihre eigenen Zwecke darauf
berufen. Wir würden es begrüßen, wenn die Autoren alle Anmerkungen, die
gemacht wurden, veröffentlichen, nicht nur die, die ihnen anscheinend beipflichten.
Sechs Jahrzehnte nach dem
zweiten Weltkrieg ist nun allgemein anerkannt, dass ein beträchtlicher
Anteil der historischen Aufzeichnungen gestellt wurden. Vier Jahrzehnte
nach der ersten Mission zum Mond stellen die Autoren die Frage, ob bei
Apollo die gleiche Herangehensweise übernommen wurde.
Und es ist angemessen, jede der Fragen anders zu beantworten.
Indem sie den Begriff des gestellten Materials aus Kampfhandlungen
betonen und sensationalisieren, haben die Autoren versucht, sich
Beweise aus einem anderen Fall zu leihen und sie auf ihren eigenen
anzuwenden. Wir können ohne große Schwierigkeiten beweisen, dass
einige ausgewählte Teile der Kriegsfotografie aus verschiedenen
Kriegen gestellt wurde, weil wir mit den Personen, die dies taten,
reden können und sie uns zeigen können, wie, wo und warum es
getan wurde. Aber die Autoren von Dark Moon genießen keine
solche Glaubwürdigkeit. Sie haben nur eine Hypothese, und wenn wir
die Beweise untersuchen, die angeblich diese Hypothese unterstützen,
finden wir eine Spur von Halbwahrheiten, weggelassener sachdienlicher
Information und vorgetäuschtem Expertenwissen.
Es liegt nicht am "Schockeffekt", wie die Autoren vermuten. Wir
lehnen ihre Schlussfolgerungen nicht etwa ab, weil wir noch nicht
"bereit" sind, die Möglichkeit gefälschter Apollo-Aufzeichnungen zu
akzeptieren. Wir lehnen ihre Schlussfolgerungen ab, weil es keine
überzeugenden Beweise zu ihren Gunsten gibt.
"Aber niemand hat
zugegeben, dass auch nur ein einziges der Apollo-Bilder gestellt ist,"
könntet ihr jetzt sagen. Nun, doch, das hat man.
Indem sie sich hier auf Shepards Moon Shot (1994) beziehen,
frönen die Autoren weiterhin ihrer Neigung, Primärquellen zugunsten von
Sekundärquellen zu ignorieren. Dass ein Herausgeber oder sogar ein
Astronaut-Autor aus mehreren Originalquellen ein Bild kreiert, um sein
populäres Buch zu illustrieren, ist kein Beweis für einen Betrug seitens
der NASA, auch wenn Shepard früher ein NASA-Astronaut war.
Das Foto, das den Autoren so aufstößt, ist nicht als eines der
Apollo-Hasselblad-Fotos gekennzeichnet, noch wird im Text behauptet,
es sei ein echtes Foto, das die tatsächlichen Ereignisse wiedergibt.
Die Autoren nehmen dies zur Kenntnis, sagen aber, es sei wahrscheinlich,
dass man es für authentisch hält. Aber hier liegt der alles entscheidene
Unterschied zwischen dem, was behauptet und was gefolgert
wird. Populäre Bücher versehen ihre Abbildungen normalerweise nicht mit
speziellen Disclaimern.
Die Autoren wollen mit Gewalt daraus ein "offizielles" NASA-Foto
von Apollo machen, obwohl es das offenkundig nicht ist.
In Michael
Collins Biografie Carrying the Fire von 1975 gibt es ein Foto
von Collins auf dem er bei einer EVA vor einem schwarzen Himmel schwebt.
Tatsächlich (wie Ralph René bemerkte) wurde dieses Bild ursprünglich
innerhalb des Null-G-Flugzeugs aufgenommen. Mit dem ausgeschwärzten
Hintergrund und spiegelverkehrt, wird nun behauptet, es sei ein Foto von
der Gemini X Mission.
Nein, das wird es nicht. Der Autor Ralph René behauptete dies einfach
und versuchte dann, es Collins und danach durch angestrengte Verbalgymnastik
der NASA anzuhängen. Das fragliche Foto hat keine Bildunterschrift und
nichts im Buch stellt die Behauptung auf, dass es ein Bild von Collins'
Gemini Mission sei. Vielmehr ist weiter hinten im Buch das unbearbeitete
Foto zu sehen, mit einer Bildunterschrift, die es eindeutig als im
Mikrogravitations-Trainings-Flugzeug entstanden identifiziert.
Der Autor James Oberg bot René 10,000 $ an, wenn er eine Ausgabe des
Buches vorweisen könne, in der dieses Foto als Gemini
EVA Foto bezeichnet wird, und bis jetzt war er nicht in der Lage dies zu
tun. Auch hier haben die Verschwörungstheoretiker ein Strohmann-Argument
in fadenscheiniges, interpretierendes Denken gekleidet, das vorgibt,
eine Verbindung von ihrem aus einer Sekundärquelle (oder schlimmer)
stammenden Indiz zurück zur NASA herzustellen. Es existiert keine
Behauptung, wie sie die Autoren vorgeben und kein Hinweis auf einen
Betrugsversuch.
Die Autoren stützen sich stark auf "Interpretation" und "Andeutungen"
wenn sie derartiges Material untersuchen. Dies dient nur dazu ihre
Bemühungen zu tarnen, in diese Quellen das "hineinzulesen", was angeblich
in ihnen enthalten sei. Wie so oft. In Dark Moon haben sie einen Filmclip
der angeblich die Landung von Apollo 12 nahe der Surveyor-Landestelle
zeigt, der NASA zugeschrieben. Unter Druck geben sie aber zu, dass sie einfach
vermutet haben, der Clip stamme von der NASA: sie haben keinen
Beweis dafür, dass er von der NASA produziert wurde, oder dass er
die tatsächliche Landung zeigen sollte. Es scheint, als könnten die
Autoren nicht widerstehen, weitreichende Annahmen zu machen und
Querverbindungen zu vermuten, und sie dann als Fakten zu präsentieren.
Wir können sie nicht als seriöse Rechercheure akzeptieren, wenn sie
dies tun.
ANMERKUNGEN
- Eine kurze Bibliographie enthielte
- Coxeter, H.S.M. Projective Geometry, 2d ed. Toronto:
Univ. of Toronto, 1974.
- Edwards, Lawrence. Projective Geometry. London: Rudolf
Steiner Press, 1980.
- Struik, Dirk. Projective Geometry. London:
Addison-Wesley, 1953.
- Veblen, Oswald and Young, Arthur. Projective Geometry.
Boston: Ginn and Company, 1910.
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