CLAVIUS   Deutsche Moonhoax-Autoren 
  Gernot L. Geise     Teil 2
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2. Fotoanalysen

Ein Großteil der Moonhoax-Argumente bezieht sich auf vermeintliche Anomalien in den Apollo-Fotos. Die Bücher von Gernot Geise machen da keine Ausnahme. Als Begründung, warum er meint Fotos besonders gut beurteilen zu können, führt er seinen Beruf "Staatlich geprüfter Techniker des Graphischen Gewerbes" an [1]:   Weiterhin ist es für mich von Vorteil, dass ich beruflich bedingt ein Foto mit anderen Augen ansehe, als es "Normalmenschen" machen. Mir fallen Details auf, die ein "normaler" Betrachter übersieht. ["Die Schatten von Apollo" S.13]

Es soll untersucht werden, wie es um Geises Fähigkeit bestellt ist, Fotos zu analysieren.

2.1 Geises Bildquellen

2.2 Fehlgedeutete JPEG-Artefakte

2.3 Deckenträger einer Studiohalle

2.4 Scheinwerfer und Regiefenster

2.5 Das Fährenunterteil von APOLLO 11

2.6 Fehlende Schatten und Kreuze

2.7 Sterne bei Apollo 13

2.8 Die Erde im Hintergrund

2.9 Ein nicht ganz perfektes Mondmodell

2.10 Fazit Fotoanalyse

2.11 Anhang

2.1

2.1 Geises Bildquellen

Es gab auch kritische Anmerkungen zu meinem ersten Buch, insbesondere beschwerten sich manche Leser, die Bildqualität der wiedergegeben Fotos sei relativ schlecht, im Internet gebe es unzählige wesentlich schärfere APOLLO-Fotos. Dazu kann ich sagen: Es stimmt, im Internet findet man wirklich schärfere Bilder. Aber: ich verwendete überwiegend die Originalfotos der APOLLO-Hasselblad-Magazine, wie sie die NASA veröffentlicht. ["Die Schatten von Apollo" S.11/12]

Gernot Geise spricht von Originalfotos der Hasselblad-Magazine, die er analysiert haben will. Das ist jedoch reine Augenwischerei! Es gibt insgesamt nur wenige Menschen, die die Originalfilmrollen der Apollo-Missionen zu Gesicht bekommen haben. Aber nicht aus Gründen der Geheimhaltung, sondern einfach weil sie viel zu wertvoll sind und entsprechend gelagert werden müssen (-18°C / 20% Luftfeuchtigkeit / dunkel). Direkt nach einer Apollomission wurde von den Original-Filmrollen Masterkopien angefertigt, die dann wiederum kopiert wurden. Die Originale wurden nur noch zur Prüfung der Masterkopien herangezogen und dann im Johnson Space Center in Houston, in Kühltresoren verwahrt. Das Beste was wir bis vor wenigen Jahren von Apollo sehen konnten, waren Fotos der 5ten oder 6ten Kopiergeneration [2]. 

Was Geise als Originalfotos bezeichnet, sind die digitalen Bilder des Apollo Image Atlas. In diesem Online-Katalog findet sich jedes Apollofoto, einschließlich aller fehlbelichteten, verwackelten oder sonstwie misslungenen Aufnahmen. Auf der Infoseite Scanning and Image Processing werden die einzelnen Schritte der Scan- und Bildbearbeitungs für diese Dateien erläutert. Grundlage sind Kopien der x-ten (?) Generation des JSC. Jedes Einzelfoto wurde mit einer digitalen Videokamera (700Linien Auflösung) gescannt, farbkorrigiert, entzerrt, mehrfach umkopiert und komprimiert. Es ist leicht verständlich, dass die Qualität bei diesem Prozess nicht sehr hoch sein kann, zumal die Fotos nur eine Größe von 450x450Pixel haben. Sie werden daher auch nur für den groben Überblick empfohlen: "Because of all this processing, these catalog images should not be used for research purposes. They should only be used to select and identify images for use in a research project. Higher resolution products should be obtained for use in any scientific investigation(s)."

Nimmt man aus dem Apollo Image Atlas zum Beispiel as15-86-11602, fällt sofort die schlechte Qualität auf. Ein Ausschnitt daraus läßt kaum Details erkennen (Bild links). Der gleiche Ausschnitt in der High Resolution Version (rechts) deutet an, welche Qualität in den Originalen wirklich steckt.

Doch auch dieses HR-Fotos (ca.2400x2400Pixel) im Internet können noch lange nicht als Originale bezeichnet werden. Die Auflösung ist zwar für die meisten Untersuchungen völlig ausreichend, aber die JPG-Kompression (nächstes Kapitel) zerstört feine Details. Dies macht sich insbesondere in den kontrastarmen Bereichen, wie den Schatten, störend bemerkbar. Wem die HR-Qualität aus dem Web nicht reicht, der kann beim "Johnson Space Center" die Scans von den Apollo-Originalen anfordern. Diese unkomprimierten Bilddateien im TIFF-Format (50Mb) haben eine Auflösung von 4100x4100Pixel und enthalten praktisch alle Informationen der Originale. Allein in Bezug auf die Bildauflösung, ist der Informationsgehalt 80x höher, als das was Geise für seine Analysen verwendet (16Megapixel zu 0,2MP). Dank moderner Digital-Technologie hat also praktisch jeder die Möglichkeit einen Blick auf die "Apollo-Originale" zu werfen. Für detailkritische Bildanalysen haben wir uns einige diese Originalscans zusenden lassen. Beispiel: Ausschnitt aus Originalscan 11602

Die im Internet kursierenden Fotos sind alle nachträglich mit verschiedensten Bildbearbeitungs- Programmen bearbeitet worden. Sie sind also nicht mehr original. Hätte ich jene genommen, so könnte man mir zu Recht den Vorwurf machen, manipulierte Fotos verwendet zu haben. Tatsächlich ist die NASA bis heute dabei, Einzelbilder aus den Hasselblad-Magazinen nachzubearbeiten und als "High-Resolution"-Bilder (mit neuer Bildnummer) erneut in ihr Archiv zu stellen. Aufgrund dieser Bildbearbeitungen erhalten die alten Aufnahmen eine Tiefenschärfe und Detailfülle, wie sie die Originale nicht zeigen. ["Die Schatten von Apollo" S.12]

Wenn es eng wird, reagieren Verschwörungstheoretiker immer gleich: Sie erfinden einfach ad hoc eine neue Verschwörung. Diese hier heißt im Klartext: "Damit das offizielle Geschichtsbild aufrecht erhalten werden kann, sind auch heute noch NASA-Mitarbeiter damit beschäftigt Unstimmigkeiten in den Apollo-Fotos zu eliminieren!"

Die hochaufgelösten Fotos sind den Moonhoax-Autoren ein besonderer Dorn im Auge, lassen sie doch so viele zusammenphantasierte Thesen zusammenbrechen. Dabei verlangen sie ständig die Herausgabe von Originaldokumenten. Werden diese aber vorgelegt und widersprechen den Fälschungsvorwürfen, dann sind sie natürlich nachträglich gefälscht. Charles Ward, einst Assistent des führenden Kennedy-Mord-Konspirologen Jim Garrison, beschrieb die Praxis dieser Methode so: "Garrison zog eine Folgerung und ordnete anschließend die Fakten. Und wenn die Fakten nicht passten, pflegte er zu sagen, dass sie von der CIA verändert worden seien."[3]

Apollo-Fotos in hoher Qualität hat es immer gegeben. Früher natürlich nur als Bildabzüge bzw. als Diaduplikate. Die Behauptung, die NASA würde das Apollo-Bildmaterial auch heute noch nachbearbeiten - also fälschend verändern - ist abwegig. Apollo war immer ein offenes und öffentliches Projekt. Viel zu vielen Menschen würde eine nachträgliche Veränderung auffallen!

Eine Fotoanalyse steht und fällt mit der Qualität des zur Verfügung stehenden Bildmaterials. Es ist einfach unverständlich warum Gernot Geise minderwertige Übersichtsfotos als Grundlage seiner Untersuchungen wählt. Beinahe so, als wenn Kunsthistoriker das Gemälde der Mona Lisa anhand einer 5-Pfennig-Briefmarke beurteilen würden.

2.2

2.2 Fehlgedeutete JPEG-Artefakte

Bei vielen - nicht allen! - Fotos von der "Mondoberfläche", die ich untersuchte, hat man den Hintergrund-Himmel tatsächlich offenbar nachträglich geschwärzt. Nicht durch Kontrasterhöhung, sondern manuell, anscheinend mit Pinsel und Farbe, wie damals üblicherweise Retuschen durchgeführt wurden. Erst durch eine extreme Gammawert-Bearbeitung (Aufhellen) wird die nachträgliche Schwärzung erkennbar, und daran erkennt man auch, dass offenbar manuell gearbeitet wurde, da die Schwärzungen nicht gleichmäßig sind. Insbesondere an den Objekträndern ist die Manipulation erkennbar. ["Die Schatten von Apollo" S.54-59]

Erstaunlich, dass eine Retusche mit Pinsel und Farbe eckige Strukturen erzeugen soll!

Geise hat hier keine nachträglichen Schwärzungen und Bildmanipulationen aufgedeckt, sondern die Eigenarten des digitalen JPEG-Formats. Digitale Bilder werden komprimiert um Speicherplatz zu sparen und/oder den Bildaufbau im Internet zu beschleunigen. Eine Reduzierung der Dateigröße kann aber immer nur in Grenzen verlustfrei sein. Eine starke Komprimierung ist immer mit Verlusten verbunden und daher auch mit sichtbaren Störungen. Beim JPEG-Format werden z.B. Details mit geringem Kontrast eliminiert sowie ähnliche Farben zu einem Farbbereich zusammengefasst. Auch deswegen erscheint die Schwärze des Weltalls in aufgehellten Apollofotos so künstlich (siehe oben rechts). Ein weiterer Schritt der JPEG-Datenreduktion besteht darin, jeweils 8x8Pixel zu Blöcken (Matrix) zusammenzufassen. Das Bild der Tänzerin zeigt in der Darstellungsgröße 1:1 kaum Störungen. Im vergrößerten Ausschnitt (rechts) wird die Blockstruktur deutlich sichtbar. Besonders an kontrastreichen Übergängen fallen die treppenstufenartigen Artefakte auf. Abhängig von der eingestellten Kompressionsstufe sind diese Artefakte mehr oder weniger stark ausgeprägt.

Ein Webdesigner ist immer bestrebt die Kompression so zu wählen, dass bei Darstellungsgröße 1:1 gerade keine Störungen erkennbar sind. Das ist etwas, was Gernot Geise überhaupt nicht versteht. Er nimmt die kleinen und bereits komprimierten Fotos aus dem Internet, speichert diese erneut im JPEG-Format ab (besonders schädlich für feine Details) und erhält so katastrophal schlechte Ergebnisse. Die Fotos aus dem Apollo Image Atlas (30-50kB) reduziert er so weit, bis diese nur noch eine Dateigröße von 5-15kB haben. Aus as17-146-22367 wird z.B. 17rover [4]. Die von Geise veröffentlichten Bilder bestehen praktisch nur noch aus Bildstörungen. Damit läßt sich nichts analysieren und schon gar nichts beweisen - es sei denn seine Unfähigkeit. Entgangen ist ihm auch, dass Web-Grafiken nicht im JPEG- sondern besser im GIF-Format abgespeichert werden sollten (Negativbeispiel: Flugscheibe / [Link]). Besonders schlimm ist, dass er diese extrem minderwertigen Bilddateien auch für den Druck verwendet. Und so ein Buch kostet dann 25Euro. Das spricht nicht gerade für seine propagierten Fähigkeiten und weckt erhebliche Zweifel an seiner Berufsangabe.

Spaßig wird die Angelegenheit, wenn Paläo-SETI-Anhänger - zu denen auch Gernot Geise gehört - JPEG-Artefakte als Bauwerke außerirdischer Zivilisationen auf Mond oder Mars deuten [Beispiel]. Besonders Richard Hoagland betreibt dies regelrecht als Sport. Ob dies nur Dummheit oder gezielte Manipulation der Leser ist, sei dahingestellt.

2.3

2.3 Deckenträger einer Studiohalle

Es gibt in den APOLLO-Filmmagazinen tatsächlich Bilder, auf denen Hallenteile „im Himmel“ zu erkennen sind. Obwohl die Hallendecke logischerweise in schwarzer Farbe gehalten sein dürfte, ließen sich hier und dort Reflexe auf den Deckenträgern nicht vermeiden. 

["Die dunkle Seite von Apollo" S.160/161]  ["Die Schatten von Apollo" S.130-133]  [Weblink 01] [Weblink 02]

Geise übersieht unter anderem, dass diese Streifen gelegentlich auch durch Objekte hindurchgehen (siehe Bildausschnitte unten). Damit endet seine Hallendecken-Spekulation kurz und schmerzvoll an der Realität. Tatsächlich handelt es sich um Überstrahlungen im Kameraobjektiv, die Fotografen auch Abzeichnungen nennen. Jedes Objektiv hat seine eigenen spezifischen Abzeichnungen. Ein Kennzeichen ist, dass sie radial (strahlenförmig) von der Sonne wegstreben. Nichts anderes ist bei den Apollofotos zu sehen (Beispiel as11-40-5873 / 5873 big). Fotos mit einer Aufnahmerichtung von mehr als ca.50° zur Sonne lassen erwartungsgemäß keine dieser Streifen erkennen.

Es gibt aber noch weitere Hinweise darauf, dass es sich bei den Streifen nicht um Deckenträger einer Studiohalle handeln kann. Bei starker Vergrößerung sind sie in der Form viel zu "weich", und sie erscheinen bei einem Kameraschwenk (z.B. bei einem Panorama) immer an einer anderen Stelle (siehe Bildserie as12-49-7300 bis 7303). Auch Anzahl und Helligkeiten ändern sich. Dies alles schließt real existierende Objekte wie Deckenträger aus.

Das einzig Ungewöhnliche an den Streifen in den Apollofotos ist nur, dass sie teilweise frei im Bild stehen, denn streifenförmige Abzeichnungen sind normalerweise durchgehend. Doch die auf dem Mond benutzten Hasselblad-Kameras hatten auch die Besonderheit, dass vor dem Film eine 4mm starke Glasplatte (Reseau Plate) angebracht war. Flach auftreffende Lichtstrahlen werden an dieser Scheibe noch mal gebrochen und optisch verschoben. Freistehende Streifen finden sich daher auch nur bei Aufnahmen, die mit einer Lunar Surface Kameras (mit Reseau Plate) entstanden sind, nicht aber bei normalen Hasselblad-Fotos [Beispiel 01 / Beispiel 02]. Da auch bei den Skylab-Missionen Hasselblad-Kameras mit dieser Reseau Plate Verwendung fanden, und auch da identische Streifen sichtbar sind, ist die Sache wenig verdächtig. 

Erhöht man bei as12-49-7262 den Kontrast (Ausschnitt), sieht man deutlich, dass die Streifen von sekundären Blendenreflexen begrenzt werden. Es gibt also offensichtlich einen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Objektivreflexen. Ähnliches kann man auch bei bei einigen Fotos der Shuttle-Missionen sehen (Ausschnitt / big), wenn durch eine Glasscheibe fotografiert wurde. In Filmaufnahmen, wie STS115-Atlantis SRB-CAM (besonders bei 4:31min / Standbild), lassen sich die dynamischen Veränderungen dieser Objektivreflexe gut studieren.

Die Ähnlichkeit zu sichtbaren Deckenträgern auf Trainingsfotos ist verblüffend. ["Schatten A." S.131]

Diese Aussage ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. Die von Gernot Geise gezeigten Trainingsfotos (Beispiel 01 / Beispiel 02) lassen zwar auch Überstrahlungen von Scheinwerfern erkennen (die logischerweise ähnlich aussehen), doch die Träger der Hallendecken sehen vollkommen anders aus als die Streifen in den Apollo-Mondfotos. Wir können keine verblüffende Ähnlichkeit feststellen. Verblüffend ist allenfalls Geises haarsträubende Wahrnehmung.

Hallen-Deckenverstrebungen erkennt man nur auf Fotos von APOLLO 11 bis 14. Bei späteren "Mondoberflächenfotos" fehlen solche Details ausnahmslos, obwohl die gleichen Kameramodelle, die gleichen Objektive und Filmsorten wie bei den Vormissionen verwendet wurden. ["Die Schatten von Apollo" S.131]

Unsinn! Es gibt auch bei APOLLO15 bis17 unzählige Aufnahmen mit den charakteristischen Abzeichnungen. Die Fotos unten sind nur zwei Beispiele. Weitere Bilder: Apollo15 / Apollo16 / Apollo17. Geise versucht hier den Lesern seine Idee schmackhaft zu machen, APOLLO11-14 wären in einer Halle (sichtbare Deckenträger) und APOLLO15-17 in einer irdischen Wüste (keine Deckenträger) realisiert worden.

Diese Reflexe werden offiziell als Reflexe im Objektiv gedeutet, was ich den Deutern nicht übel nehme, denn sie versuchen nach besten Wissen und Gewissen, eine Erklärung für Streifen in einem offenen Himmel zu finden. Und da bleibt letztendlich nur das Kamera-Objektiv als Verursacher übrig.  ["Die Schatten von Apollo" S.131/132]

Richtig: Nur Reflexe im Objektiv bleiben als plausible Ursache für die Streifen auf den Fotos!

Außer Geises unerschütterliche Überzeugung, spricht alles gegen Hallenverstrebungen. Ein weiterer Fall von: "Es sieht für mich so aus als wenn, also muss es das auch sein!"

Die bei Apollo verwendeten Hasselblad-Kameras kann sich jeder besorgen und damit eigene Experimente durchführen [5]. Die Beweislast liegt bei dem, der die Fälschungsbehauptung aufstellt!

Aber lassen wir zum Schluss doch einmal die Möglichkeit von sichtbaren Deckenträgern zu. Dann stellt sich die Frage: Warum sind die "Apollo-Fälscher" so stümperhaft vorgegangen? Die Streifen sind doch extrem auffällig und in vielen Tausend Fotos zu finden. Wenn man hier tatsächlich Teile einer Hallendecke sieht, warum hat man die Streifen nicht einfach wegretuschiert? Geise traut der NASA jede Schandtat zu, hält aber offenbar alle Mitarbeiter für Volldeppen.

2.4

2.4 Scheinwerfer und Regiefenster

Ein besonders beachtenswertes Foto zeigt Alan Bean von APOLLO 12, frontal von Charles Conrad fotografiert. Doch was spiegelt sich in seinem Helmvisier neben Conrad? Eine ganze Scheinwerferreihe! [6] [Weblink] ["Die dunkle Seite von Apollo" 2002  S.162] [Die Akte Apollo]

Zunächst mag diese Folgerung plausibel erscheinen, insbesondere wenn man sich nur das kleine Bildchen aus dem Apollo Image Atlas (AS12-49-7281) anschaut. Doch die Analyse eines höher aufgelösten Fotos (7281HR) zeigt die Probleme auf. Wenn es tatsächlich Studiolampen sein sollten, stellen sich folgende Fragen:

-

Warum sollte ein APOLLO-Fälschungsteam mehrere Scheinwerfer verwenden, wenn es doch gilt eine einzige Sonne zu simulieren?

-

Wieso führt die Mehrfach-Beleuchtung nicht zu mehreren bzw. zu weichen diffusen Schatten? Der Schlagschatten des Astronauten im Helmvisier ist hart nicht diffus!

-

Warum gibt es die „Scheinwerfer“ nur in Fotos, in denen auch eine starke Reflektion (Sonne) im Visier sichtbar ist? Wären es reale Objekte, dann sollten sie in fast allen Astronautenfotos sichtbar sein, denn die Kugelform des Helmvisiers erlaubt einen extrem großen Sichtwinkel. In AS12-49-7278 (einige Sekunden vorher bei ähnlicher Position von Bean entstanden) sind die Lichtpunkte beispielsweise nicht zu sehen.

-

Weshalb ist die Verlängerung der gespiegelten „Scheinwerfer“ exakt auf den Mittelpunkt der hellen Reflektion gerichtet?  (Bildausschnitt)

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Warum sind die Abstände der Punkte zueinander so ungleichmäßig und wieso werden sie zur Helmmitte tendenziell schwächer und unförmiger?  (Bildausschnitt)

-

Warum gibt es noch weitere Reihen mit schwächeren Lichtpunkten, die ebenfalls von der starken Reflektion weggerichtet sind? (Bildausschnitt)

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Warum sieht man die Punkte gelegentlich auch bei Trainingsaufnahmen im Freien?

(Beispiel 01 / Beispiel 02)
-

Warum veröffentlicht die NASA diese „entlarvenden“ Fotos im Internet ( Weblink 01 / Weblink 02 / Weblink 03 ), noch dazu in sehr hoher Auflösung? Warum wird dieses Bild im Buch FULL MOON (Weblink) ebenfalls in hoher Auflösung abgedruckt?

-

Warum hat man die "Lampen" in den Apollo-Fotos nicht einfach wegretuschiert?

Alle aufgeführten Punkte bedeuten in der Summe: Die Punkte können keine Scheinwerfer sein!

Die Feststellung, dass die hellen Punkte in einer Linie mit der starken Reflektion liegen, führt zur richtigen Lösung. Es ist eine Mehrfach-Reflektion des Sonnenlichts zwischen den Visieren, wie unten in der Zeichnung schematisch dargestellt. Das goldbeschichtete Visier reflektiert ca.80% des sichtbaren Sonnenspektrums [7]. Die durchgelassenen 20% treffen auf das klare Schutzvisier (Polycarbonat) und werden dort zu einem kleinen Teil reflektiert, sodass sich bei einem günstigen Einstrahlwinkel Mehrfachreflektionen zwischen Goldvisier und Schutzvisier bilden. Bei jeder Spiegelung (Einfallswinkel = Ausfallswinkel) geht ein Teil nach außen und innen verloren, somit werden die Punkte immer kleiner und schwächer. Irgendwann ist der Winkel so klein, dass eine Totalreflektion zwischen den Oberflächen stattfindet (der Grenzwinkel hängt von den optischen Eigenschaften des Materials ab). Aus diesem Grund setzen sich die Punkte nicht über die gesamte Helmbreite fort. Da die Sonnenstrahlen aber nicht nur zwischen Visier 1 und Visier 2, sondern auch abgeschwächt zwischen Schutzvisier und Druckhelm (ebenfalls Polycarbonat), sowie zwischen allen Innenflächen hin und her reflektiert, ergeben sich weitere schwache und versetzte Lichtpunktreihen.

 

Das ist die Theorie, die die Ursache der Lichtpunkte schon sehr plausibel erklärt. In der Realität kommen noch Verzerrungen hinzu, da die Visierschalen nicht perfekt kugelförmig sind, niemals perfekt zueinander liegen und zudem verkratzt und verschmutzt (Mondstaub) sein können. Aus den uns vorliegenden Dokumenten ist nicht ersichtlich, ob die Visiere mit einer Antireflexbeschichtung versehen waren, und ob sich diesbezüglich von APOLLO11-17 etwas geändert hat [8]. Zum Schluss darf auch nicht vergessen werden, dass nicht nur das Helmvisier komplizierte Spiegelungen erzeugen kann, sondern auch Kamera und Film eigene Bildfehler (Reflexe, Überstrahlungen usw.) haben. Helmreflexe und fotografische Bildfehler treten im Foto kombiniert auf und sind mitunter schwer voneinander zu trennen. Die große Hauptreflektion der Sonne erscheint auf dem Foto z.B. wesentlich größer als sie tatsächlich ist. Der Grund ist die extreme Helligkeit, die auf dem Film zum Überstrahlen der Umgebungsbereiche führt (bleeding). Die kleinen Punkte, direkt neben der Hauptreflektion, zeigen in etwa die tatsächliche Größe der Sonne im Visier (Ausschnitt). 

Damit sind alle sichtbaren Effekte hinreichend erklärt. Mit zwei oder drei übereinander gehaltenen Gläsern einer Brille kann man in der Sonne sehr ähnliche Lichtpunkte erzeugen. Nur Experimente mit einem Originalhelm könnten noch mehr Gewissheit geben. 


Nach Ausstrahlung der Sendung Die Akte Apollo (2002) wurde Gernot Geise mit Fotos höherer Auflösung konfrontiert. Ihm war damit klar, dass seine Scheinwerferthese, so wie er sie präsentiert hatte, unhaltbar war. Außerdem wurde ihm die oben beschriebene Mehrfachreflektion als mögliche Ursache für die hellen Punkte genannt. Er war somit gezwungen, das Problem neu zu Überdenken. Die einfache und naheliegende Lösung ignorierte er wie erwartet. Stattdessen machte er das, was Pseudowissenschaftler immer machen, wenn sie unter Druck geraten: Er formte seine Ursprungsidee so um, dass sie wieder als Fälschungsbeweis brauchbar war. Das Überraschende ist aber nicht die neue Erklärung an sich, sondern vor allem, von wem er sie angeblich hat:

Ein ehemaliger heute 89 Jahre alter Mitarbeiter von Wernher von Braun, der von 1967 bis 1971 an der Fälschungsaktion beteiligt war und ungenannt bleiben möchte, weil er sich zur Geheimhaltung verpflichtet hatte, klärte mich auf, dass es sich bei den Helmreflexen nicht um von mir angenommene Scheinwerferreihen handele, sondern um die Fensterreihen beleuchteter Regieräume im Hintergrund, von denen aus die Aktivitäten in der Mondhalle überwacht und kontrolliert wurden. ["Die Schatten von Apollo" 2003  S.134-139]     

Wie ich erst später von einem ehemaligen NASA-Angehörigen erfuhr, handelte es sich nicht um Scheinwerfer, sondern um den Reflex von Regiestudiofenstern im Hintergrund der Halle. [SYNESIS- Archiv "Auch über den Weltraum wird gelogen" 2006  S.123]

Eine steile Behauptung. Schauen wir mal, ob diese neue Deutung zutreffend sein kann.

Wenn wir bei den obigen Plausibilitäts-Fragen "Scheinwerfer" durch "Regiefenster" ersetzen, können wir die meisten auch hier anwenden. Es ist in diesem Fall nicht anders: Auch die vermeintlichen Fenster zeigen in einer Linie auf die starke Reflektion; es gibt mehrere Punktreihen; die Punkte werden immer schwächer und unförmiger; man hätte sie leicht wegretuschieren können; sie sind auch bei Trainingsfotos sichtbar; usw. Aber es ergeben sich noch zusätzliche Probleme:

-

Weshalb sollten Regieräume so auffallend hell beleuchtet werden?

-

Wenn es tatsächlich gespiegelte Regiefenster wären, müssten sie sehr groß sein, da das kugelförmige Visier alle Objekte stark verkleinert.

-

Wieso gab es Regiefenster auf beiden Seiten der Halle? Die Fotos unten zeigen, dass auch bei Sonne von rechts Punkte zu sehen sind. Im Foto oben steht die Sonne links. Wenn man Gernot Geises Behauptung zu Ende denkt, muss es also zwei gegenüberliegende Regieräume gegeben haben. Nur warum?

-

Die selben "Regiefenster" sind in kurz nacheinander entstandenen Aufnahmen (siehe unten) unterschiedlich hell und an unterschiedlichen Positionen über der Mondoberfläche.

Damit fällt auch diese These komplett auseinander, denn das alles passt nicht zu Regiefenstern. Drücken wir es ganz deutlich aus: Hier wird eine wirre Idee durch eine andere wirre Idee ersetzt! Doch jetzt ist es nicht nur Irrtum, es kommt auch noch eine dreiste Lüge hinzu. Ein ehemaliger Mitarbeiter Wernher von Brauns soll ihm dieses Geheimnis verraten haben? Herr Geise, denken sie sich etwas besseres aus. So niveaulos möchten auch Ihre schlichtesten Leser nicht belogen werden.

2.5

2.5 Das Fährenunterteil von APOLLO 11

Zwischenzeitlich fand ich auf der Webseite der amerikanischen Raumfahrt-Zulieferfirma Grumman Bethpage, New York (sie war an der Entwicklung der Mondfähre beteiligt) ein höchst interessantes Foto (links), das das Fährenunterteil von APOLLO 11 zeigt, wie es angeblich "auf dem Mond" steht: "Sea of Tranquillity today...". Ringsum erkennt man gerade noch (Fuß-) Spuren im Staub, sowie rechts neben dem Landeteil einen Gegenstand, der wohl ein Sonnenwindsegel darstellen könnte. Doch eine genauere Betrachtung des Bildes lässt so manche Zweifel aufkommen, dass es hier mit rechten Dingen zugeht! ... Sollte es sich wirklich um die Abstiegsstufe von APOLLO 11 handeln, so muss man sich zwangsläufig fragen, wer denn dieses Bild fotografiert hat? Da die Abstiegsstufe ja auf dem Mond stehen soll, konnte niemand mehr nach dem Rückflug der Astronauten dort sein! ... (der vollständige Text ist 3-seitig) ["Die Schatten von Apollo" S.37-40] 

Viele Worte um Nichts! Ein Blick in die NASA-Bildarchive hätte genügt, um das Rätselraten zu beenden, denn es ist nur eine harmlose Fotomontage. Grundlage ist das bekannte Apollo11-Foto 5961 (rechts) von Armstrong. Die Fotomontage findet sich auch nicht auf der Grumman-Webseite, wie Geise behauptet, sondern auf der privaten Webseite von Frank Pullo, einem ehemaligem Mitarbeiter der Grumman-Abteilung S/CAT (Spacecraft/Assembly & Test). Bei der Bildmontage ist Pullo (oder wer auch immer) recht nachlässig vorgegangen, denn das Sonnenwind-Experiment steht noch rechts neben der Mondfähre (großes Bild). Allein dies hätte Geise signalisieren müssen, dass es keine Aufnahme nach dem Rückstart sein kann, denn die Folie des Experiments wurde wieder zur Erde mitgenommen. Insgesamt hat der Bildbearbeiter einen anderen Ausschnitt gewählt, Schatten, Kreuze und LM-Oberstufe entfernt sowie die Erde eingefügt. Das Bild zu durchschauen ist wirklich nicht schwer. Gernot Geises Spekulationen über drei Buchseiten, sagt viel aus über sein Apollowissen, seine Recherchearbeit und vor allem über seine Wahrnehmung.

2.6

2.6  Fehlende Schatten und Kreuze

Auf dem Titel meines Buches Die dunkle Seite von Apollo prangt ein vom Verlag ausgesuchtes Foto, das "Buzz" Aldrin in seinem Raumanzug neben der US-Flagge auf der "Mondoberfläche" zeigt. Doch wo ist der Schatten der Flagge? Weder der Flaggenmast noch die Flagge werfen einen Schatten! Außerdem: Wo sind auf diesem Foto die Kamera-Markierungskreuze? (Bild-Nr.: as11-40-5875HR) Was sagt uns das? Bei diesem Foto handelt es sich um eine Fälschung, es wurde nicht auf dem Mond aufgenommen, denn die Astronauten fotografierten ausschließlich mit Hasselblad-Kameras. Die Flagge wurde nachträglich einkopiert.  ["Die Schatten von Apollo" S.51-53]

Ein so kleines Bild (ca.11x10cm), wie auf dem Buchdeckel von "Die dunkle Seite von Apollo", ist wohl kaum geeignet für eine seriöse Fotoanalyse! Doch schon bei dieser bescheidenen Bildgröße erkennt man - wenn man es denn will - hinter Aldrin die dünne Schattenlinie des Flaggenmastes (1) und jeweils ein Kreuz auf  Raumanzug (2) und Flagge (3). Die restlichen Kreuze verstecken sich im Schwarz des Himmels, in der Struktur des Mondbodens (Tarneffekt) oder sind durch die geringe Auflösung und Bildkomprimierung nahezu unsichtbar. Der Schatten der Flaggentuchs kann nicht zu sehen sein, da er bei einem Sonnenstand von ca.14,5° (gelbe Linie) rechts außerhalb des Bildes liegt. In vielen anderen Fotos (z.B. 5512 / 5885 / 5905) ist er aber deutlich erkennbar. Es gibt somit nichts, was die Behauptung "Bei diesem Foto handelt es sich um eine Fälschung." in irgendeiner Weise rechtfertigt. Geise verweist ausdrücklich auf die High Resolution-Version von as11-40-5875. Er selbst hat sich dieses Foto wohl nie angeschaut. [9]

2.7

2.7 Sterne bei Apollo 13

„Das „havarierte“ Servicemodul von APOLLO 13. Wieso kann man auf diesen Bildern eigentlich Sterne erkennen? Handelt es sich hierbei etwa nur um ein Modell vor einem künstlichen Sternenhintergrund?“ ["Die dunkle Seite Apollo" S.45] ["Die Schatten von Apollo" S.237] [Weblink]

Auf den Fotos sind kleine helle Punkte erkennbar, aber warum sollten das unbedingt Sterne sein? Da die Punkte auch vor bzw. auf der Düsenglocke erscheinen, kann es sich dabei unmöglich um Sterne handeln. Dies hätte Gernot Geise sehen und schlussfolgern müssen!

AS13-59-5800 (Ausschnitt links) ist ein Positiv-Abzug von einem SW-Negativfilm, mitkopierte Staubpartikel erscheinen daher als helle Punkte. In der hochaufgelösten Version sind zwar auch helle Punkte sichtbar, aber an ganz anderen Stellen. Das schließt real aufgenommene Objekte, also auch Sterne, aus. Staub ist hier die einfachste und wahrscheinlichste Erklärung. Geise ist von Beruf Drucktechniker, einer der größten Feinde beim Druck ist Staub, warum hat er das Naheliegendste nicht mal in Erwägung gezogen?

Bei as13-58-8464 (Ausschnitt rechts) liegt der Fall schwieriger, da zum einen ein hochaufgelöstes Foto für den Vergleich fehlt, und es sich außerdem um ein Abzug von einem Farbdiafilm handelt. Staub erscheint auf einem Abzug vom Dia (Positiv-Positiv-Prozess) dunkel. Wir können hier aber nicht wissen, ob eventuell einer der Zwischenkopien ein Negativ war. Erst wenn dieses Foto und die Nachbarfotos als Originalscans vorliegen, läßt sich die Sache endgültig klären. Als Alternativlösung bieten wir hier umhertreibende Eispartikel an, denn die beiden Fotos sind kurz nach Trennung von Command- und Servicemodul entstanden. In einem Filmclip von Apollo17 sieht man das sehr gut.

2.7

2.8 Die Erde im Hintergrund

Was hat wohl die merkwürdig große Erde links im Hintergrund zu suchen? (Trainingsaufnahme von Apollo11-Astronauten) ["Die Schatten von Apollo" S.81/82]

Ein falscher Text zum falschen Bild? Eine Scherzfrage für Kleinkinder? Nein, Gernot Geise scheint es durchaus ernst zu meinen. Allerdings ist das, was er für die Erde hält, nur eine folienverdeckte Öffnung in der Seitenwand der Trainingsmondfähre (siehe Bild 01 / Bild 02 / Bild 03). Sogar die umlaufenden Befestigungsnieten sind erkennbar (Detail).

Die Frage nach der "merkwürdig großen Erde" kann allerdings auch psychologisch gewertet werden. Geise hat ein massives Problem mit der Größenabbildung der Erde auf den Apollofotos (Kapitel 3.7). Immer wenn er ein Foto der Erdkugel sieht, oder ihm etwas entfernt erdähnlich erscheint, so muss er dazu eine Bemerkung machen.

Wer Augen hat zum Sehen, der sieht hier Einiges!

2.9 Ein nicht ganz perfektes Mondmodell

Mondkugel (Bild links), wie sie von APOLLO 8 gesehen und im Fernsehen als Direktübertragung auf dem Weg zum Mond gezeigt wurde. Man beachte die beeindruckende fehlende Detailvielfalt, die wohl damals niemandem aufgefallen ist. Möglicherweise hat man hierbei noch mit einem Mondmodell gearbeitet, das noch nicht so perfekt wie die späteren war. (NASA Bildnummer 10074988) [Efodon-SYNESIS 3/2005] [SYNESIS-Archiv "Auch über den Weltraum wird gelogen" 2006  S.162]

Was soll man von einem Autor halten, der Bücher über die Apollo-Mondlandungen schreibt, den Mond aber nicht von der Erde unterscheiden kann? Hasselblad-Foto AS08-15-2578 (Ausschnitt) wurde während derselben Fernsehübertragung gemacht und entspricht dem TV-Einzelbild [10].

Man sollte bei aller Kritik auch realistisch bleiben!

2.10 Fazit Fotoanalyse

Was ist also dran an Geises Selbsteinschätzung "Mir fallen Details auf, die ein normaler Betrachter übersieht."? Das ist völlig richtig und auch treffend formuliert. Er sieht tatsächlich Details, die andere übersehen. Mit der Wirklichkeit hat seine Sicht der Dinge allerdings wenig zu tun.

In der Wissenschaft unterscheidet man Fehler erster und zweiter Ordnung. Ein Fehler erster Ordnung entspricht einem defekten Feuermelder, der bei einem Brand keinen Alarm auslöst. Ein Fehler zweiter Ordnung liegt vor, wenn ein Feuermelder Alarm gibt, obwohl es nicht brennt [11]. Gernot Geise erkennt die tatsächlichen Zusammenhänge nicht und begeht damit Fehler der ersten Art. Seine falschen Schlussfolgerungen (helle Streifen = Hallendecke, helle Punkte = Scheinwerfer, rundes Loch = Erde usw.) sind typische Fehler zweiter Ordnung. Beide Fehlerarten lassen sich in seinen Büchern massenhaft finden und fast immer in Kombination. Was er sich an der offiziellen Darstellung nicht erklären kann, ist für ihn unstimmig und er deutet es neu. Der Brandmelder Geise schlägt sozusagen Dauerfehlalarm.

Teil 1

Teil 3

2.10

2.11 Anhang

1.

In seinen Apollo-Vorträgen, spricht Geise von seinem Beruf "im Bereich der Fotografie und der Grafik", ohne dies genauer zu spezifizieren. Hinweise auf seinen beruflichen Hintergrund: [Weblink ] [Autoren Portrait bei Amazon]

2.

Ausnahme FULL MOON. Michael Light verwendete für dieses Buch die Apollo-Masterkopien.

3.

DER SPIEGEL 37/2003 - 08. September 2003

4.

Das schon in Kapitel 2.1 beschriebene Auflösungsverhältnis von 80:1 (Originalscan zu Foto aus dem Apollo Image Atlas) ist somit noch drastischer. Wenn die Dateigrößen der Originalscans (50MB) mit denen der Geise-Fotos (ca.10kB) verglichen werden, ergibt sich sogar ein Verhältnis von 5000:1.

5.

Ein etwas modifiziertes Modell der "Hasselblad Lunar Surface Camera" wurde in  Sondereditionen immer wieder aufgelegt und ist gelegentlich auf dem Gebrauchtmarkt zu finden. 

6.

Eine weitere Fälschungsbehauptung zu diesem Bild bezieht sich darauf, dass der gespiegelte Astronaut (Conrad) unmöglich der Fotograf sein kann, weil keine Hand an der Kamera ist. Doch im Ausschnitt der hohen Auflösung [Weblink] ist klar der angewinkelte rechte Arm (spiegelbildlich) erkennbar. Die These stammt ursprünglich von Ralph Rene. Geise hat sie natürlich auch in seinem Programm. Warum auch etwas verwerfen, wenn man es dem Leser zumindest als Frage unterjubeln kann: Und wer hat das Bild fotografiert? Der im Visier reflektierte Astronaut auf gar keinen Fall, denn seine beiden Hände hängen herunter. Frage: Wer betrügt hier wen? ["Die dunkle Seite von Apollo" S.162]

7.

Transmission Goldvisier: 20% im sichtbaren Spektralberich / 10% Infrarot / 0,1%UV 

Apollo 9 - Mission Report  PDF S.434

8.

Letzteres ist nicht ausgeschlossen, da zur Zeit der Mondlandungen die Mehrschichtenvergütung in der Optik eingeführt wurde / Pentax hat 1971 als erster Hersteller Multicoating eingeführt, Zeiss 1972.

9.

Achtung: Es gibt auch noch das Foto 5874, welches kurz vor 5875 aufgenommen wurde, und fast identisch ist. Auf dem Buchdeckel von "Die dunkle Seite von Apollo" handelt es sich um 5874. Im Buch "Die Schatten von Apollo" schreibt Geise aber von 5875. Grundsätzlich ändert sich dadurch aber nichts. In beiden Fotos sind Reseau-Kreuze und der Schatten des Flaggenmastes vorhanden.

Konsequenterweise hätte Geise die gleiche Unstimmigkeit auch beim Titelbild von "Die Schatten von Apollo" auffallen müssen, denn auch dort sind keine Kreuze zu sehen. In der HR-Version (20384HR ) natürlich schon.

10.

AS08-15-2578: Die Antarktis ist in beiden Bildern oben rechts. Die Küstenlinien von Ecuador, Peru und Chile sind im Foto deutlich auszumachen. Mittel- und Nordamerika sind vage unter der Wolkendecke zu sehen. 

11.

Wir verwenden hier eine stark vereinfachte populärwissenschaftliche Darstellung. In der Statistik ist die Definition komplizierter und hat auch eine abweichende Bedeutung: Fehler erster Art / Fehler zweiter Art